• 12.04.2020

WANN, WENN NICHT JETZT! TERRE DES FEMMES fordert gemeinsam mit 20 bundesweit tätigen Organisationen und Verbänden, maßgebliche Änderungen bei Bezahlung und Absicherungen sog. "Frauenberufe"

Berlin, den 29. April 2020:  TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e. V. fordert gemeinsam mit 20 starken Organisationen die Aufwertung und Anerkennung von Berufen, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden und in der jetzigen Krisenzeit einmal mehr unter Beweis stellen, dass sie das Rückgrat der Gesellschaft bilden.

Wann, wenn nicht jetzt wird deutlich, dass es einen ‚Gender Pay Gap‘ UND einen ‚Gender Care Gap‘ gibt, der in Krisenzeiten Frauen bis zur Belastungsgrenze führt.

Wann, wenn nicht jetzt muss die Politik agieren, damit endlich gleichstellungspolitische Forderungen konsequent umgesetzt werden und Frauen die Anerkennung und Entlohnung bekommen, die sie mehr als verdient haben.

Deshalb fordern alle Organisationen, die den Appell unterschrieben haben:

  •  die finanzielle Aufwertung der Berufe in den Bereichen Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dem Applaus und den Ankündigungen von Sonderboni müssen endlich eine ordentliche Tarifbindung und eine Erhöhung der Einkommen folgen.
  •  die Abschaffung der Sonderregelungen für geringfügige Beschäftigung.
  •  bundesweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung mit Beratungsstellen und Gewaltschutzeinrichtungen sowie eine Finanzierung, die allen Frauen und Kindern Schutz, Unterstützung und Beratung selbstkostenfrei ermöglicht.
  •  Steuer-, Sozial- und Familienleistungen so aufeinander abzustimmen, dass sie zu einer tatsächlichen finanziellen Verbesserung für Frauen, insbesondere für Alleinerziehende führen.
  •  Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten zu schaffen, die es Müttern und Vätern ermöglichen, sich die Care-Arbeit gerecht zu teilen.
  •  einen effektiven Gewaltschutz und unabhängige Beschwerdesysteme für geflüchtete Frauen und Männer in allen Gemeinschaftsunterkünften.
  •  die Ausstattung von Gemeinschaftsunterkünften mit einem stabilen WLAN, um Teilhabe an Bildung und Beratungsangeboten sicher zu stellen.

Bei der Umsetzung der Forderungen erwarten wir von Politik, ArbeitgeberInnen und allen VerantwortungsträgerInnen ein ebenso engagiertes, sachbezogenes, mutiges und zeitnahes Handeln wie jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie.

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