• 21.11.2022

#TrautesHeimLeidAllein? - Mit der Fahnenaktion am 25.11. fordert TDF konsequente Maßnahmen gegen häusliche Gewalt

Berlin, 21.11.2022.Jede vierte Frau wird im Laufe ihres Lebens Betroffene von häuslicher Gewalt. 2020 wurden 139 Frauen in Deutschland von ihrem Partner oder Expartner getötet. Häusliche Gewalt ist nach wie vor eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen in Deutschland. Jede vierte Frau hat hierzulande mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt. Für viele dieser Frauen bleibt es nicht bei einem einmaligen Gewalterlebnis. Sie, und auch ihre Kinder, erleben die Gewalt über viele Jahre.

"Die steigenden Zahlen der Partnerschaftsgewalt und Femizide müssen endlich ernstgenommen werden. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Betroffene dürfen nicht länger allein gelassen werden",so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e.V."Häusliche Gewalt ist weltweit verbreitet, unabhängig von Kultur, Alter, Religion oder Bildungsgrad. Die Bundesregierung muss endlich handeln und umfangreiche Maßnahmen erlassen, um Frauen wirksam vor geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen.", so Stolle weiter.

Am25.11.2022 ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.TERRE DES FEMMES wird mit einer Aktion unter dem Motto#TrautesHeimLeidAllein? - gemeinsam gegen häusliche Gewaltam Brandenburger Tor ein starkes, medienwirksames Zeichen setzen - für ein gewaltfreies Leben füralleMädchen und Frauen.

Wann? Freitag, 25.11.2022, 11 Uhr
Wo?Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor, Berlin
Was?  TDF-Fahnenaktion 2022#TrautesHeimLeidAllein – gemeinsam gegen häusliche Gewalt!

TERRE DES FEMMES-Forderungen zur Bekämpfung und Prävention von häuslicher Gewalt:

-Das Sorge- und Umgangsrecht für Gewalttäter muss ausgesetzt werden.In Übergabesituationen von Kindern kommt es immer wieder zu Gefährdungssituationen der Frau, oder auch der Kinder selbst. Wir fordern, dass gewaltauffälligen Tätern das Sorge/Umgangsrecht für gemeinsame Kinder entzogen wird, um die Frauen und Kinder vor weiteren Übergriffen zu schützen. 

-Die Frauenhausversorgung muss ausgebaut werden.In Deutschland fehlen nach Auflagen der Istanbul-Konvention mehr als 14.600 Frauenhausplätze. Um diese massive Lücke zu schließen, braucht es dringend die nötigen staatlichen Investitionen und eine Koordinierung des deutschlandweiten Ausbaus auch im ländlichen Raum.

-BeamtInnen der Polizei und Justiz müssen verpflichtend geschult werden und verbindliche Protokolle zum Umgang mit Betroffenen häuslicher Gewalt befolgen,um den angemessenen Schutz von und Umgang mit Betroffenen zu gewährleisten. Um hochriskante Fälle von häuslicher Gewalt zu identifizieren, fordern wir auch den Einsatz von Risikoermittlungstools durch die Polizei. 

-Femizide müssen verhindert werden, indem Politik und Justiz konkrete Präventionsmaßnahmen etablieren und die strukturell frauenfeindlichen Motive dieser Morde erkennen und diese konsequent strafrechtlich verfolgen.Härtere Strafen und ein konsequenteres Vorgehen gegen Täter bringen ermordete Frauen jedoch nicht zurück. Wir müssen dafür sorgen, dass sie geschützt werden, und es gar nicht erst zu einem Femizid kommt!


TDF-Kooperation mit FitX

Bei der diesjährigen Fahnenaktion kooperiert TERRE DES FEMMES erstmals mit dem Fitnessanbieter FitX, der seine rund 800.000 Mitglieder auf verschiedenen Kanälen über den Aktionstag, aber auch über Handlungsmöglichkeiten im Alltag informiert. Wir freuen uns sehr, dass FitX sich gemeinsam mit TDF gegen häusliche Gewalt engagiert.
 

Die TDF-Fahnenaktion

Seit mehr als 20 Jahren ruft TDF am 25.11. in ganz Deutschland zur Fahnenaktion "Frei leben ohne Gewalt" auf. Die Fahne wird an vielen verschiedenen Orten von Institutionen, Behörden, Unis, etc. gehisst und damit ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt.

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