• 24.11.2020

TERRE DES FEMMES launcht Instagram- Filter und SnapChat-Lens #meinherzgehörtmir, um über Zwangs- und Frühehen zu informieren.

Berlin, den 24. November 2020: TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. launcht anlässlich des Internationalen Tages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ gemeinsam mit der Agentur Upljft GmbH einen Filter für Instagram und Snapchat, um zum Thema Zwangs- und Frühehen zu sensibilisieren.

Im Rahmen der Awareness-Woche, die auf dem Instagram-Kanal der Frauenrechtsorganisation vom 20. November bis 25. November läuft, wird am 25. November ein Filter geschalten, der jungen Frauen ermöglicht ein starkes Statement auf den sozialen Netzwerken zu teilen: „Mund auf gegen Zwangsheirat!“.

„Stell dir vor, du heiratest nicht den Mann, den du liebst“

Der Filter stellt die NutzerInnen des Filters im Selfie-Mode mit einem Hochzeitsschleier dar. Jedoch wird ihr Mund mit einem dicken Klebeband bedeckt und macht erfahrbar, was Betroffenen von Zwangsverheiratungen widerfährt: Sie müssen einen Mann heiraten, den sie sich nicht selbst ausgesucht haben. „Nutzerinnen des Filters machen so die Erfahrung der Machtlosigkeit einer Betroffenen von Zwangsheirat“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. “Doch wenn man den Mund aufmacht und seine Rechte kennt und einfordert, verschwindet das Klebeband. Dies spiegelt auch unsere Erfahrung wider, die wir mit unserer Arbeit an Schulen machen: Wenn man mit Mädchen und Jungen an Schulen über die verschiedenen Gewaltformen, die im Namen der Ehre passieren, spricht, werden Traditionen nicht mehr hingenommen sondern kritisch hinterfragt und Tabus gebrochen. Wir rufen alle dazu auf, Mädchen Mut zu machen und ein klares Zeichen gegen Zwangs- und Frühehen online zu setzen und den Filter mit dem Hashtag #meinherzgehoertmir zu nutzen.“ Auf der Landingpage www.frauenrechte.de/meinherzgehoertmir, werden Informationen zu Zwangs- und Frühehen für Betroffene zur Verfügung gestellt.

Ziel der Online-Aktion ist es, eine junge Zielgruppe darüber zu informieren, dass Früh- und Zwangsehen eine Menschenrechtsverletzung sind, die auch in Deutschland stattfinden. “Es ist ein schwieriges und ernstes Thema, das größere Aufmerksamkeit verdient, um junge Frauen vor psychischer und physischer Gewalt zu schützen. Der Weg über Instagram Filter und Snapchat Lenses ist dazu optimal.” sagt Toby Schröder, Executive Creative Director von Upljft.

Denn trotz des „Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen“, das seit 2017 ein Mindestalter von 18 Jahren zur Schließung einer Ehe festlegt, wurden innerhalb der letzten 3 Jahre offiziell 1.232 Frühehen in Deutschland registriert. Die meisten Früh- und Zwangsverheiratungen, finden jedoch im Rahmen von religiösen und traditionellen Zeremonien statt, die statistisch nicht offiziell erfasst werden.

Am 25. November findet auch die TERRE DES FEMMES-Aktion #meinherzgehörtmir gegen Zwangverheiratungen und Frühehen am Brandenburger Tor statt. 

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