• 15.05.2023

Im Vorfeld der Weißen Woche: Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen mit der Berliner Polizei

Auch in diesem Jahr wird die „Weiße Woche“ vor den Sommerferien, vom 5.-9. Juni 2023 in Berliner Schulen durchgeführt. In dieser Woche geht TDF mit der Berliner Polizei in Schulen und klärt über die Gefahr von Zwangsverheiratung und Verschleppung in das Herkunftsland der Familien auf, zeigt Hilfen für Betroffene auf und sensibilisiert das Umfeld.

Im Vorfeld werden Kontakte mit Schulen intensiviert und Schulungen angeboten, aber auch Absprachen und Sensibilisierungstrainings mit der Polizei durchgeführt. So fand z. B. am 16.3. ein Sensibilisierungstraining in einer Berliner Polizeidirektion statt, an der PolizistInnen aus unterschiedlichen Abteilungen teilnahmen, darunter auch Präventionsbeauftragte der Polizei. Die Referentinnen des Referates „Gewalt im Namen der Ehre“ thematisierten die unterschiedlichen Phänomene der Zwangs- und Frühverheiratung sowie deren Verbreitung und verdeutlichten das Konzept der Ehre. Zudem wurden Warnsignale thematisiert und die Gefahrenlage eines von Zwangsverheiratung bedrohten/betroffenen Mädchens verdeutlicht. Ein wichtiger Teil der Schulung umfasste die Diskussion um eine sensible Vorgehensweise, konkrete Handlungsempfehlungen sowie weitere Präventionsmaßnahmen. 

Nicht selten wird die Polizei im Fall einer eskalierenden Gewaltsituation vor einer drohenden Zwangsverheiratung bzw. Verschleppung ins Ausland zum Zweck der Zwangsverheiratung z. B. von Lehrkräften oder Nachbarn gerufen. Droht einem Mädchen eine Zwangsverheiratung, bleibt dieses jedoch oft stumm aus Schamgefühl, ihre Familie zu „verraten“ oder aus Angst vor den Konsequenzen. Viele der oft Minderjährigen sind zudem in einem besonderen Maße abhängig von ihren Eltern und können sich nicht vorstellen, gegen sie auszusagen. So ist es wichtig, dass die Polizei wie auch andere Fachpersonen geschult sind, Situationen von Zwangs-und Frühverheiratung zu erkennen, sensibel zu reagieren und den Betroffenen adäquate Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. 

Weitere Sensibilisierungsveranstaltungen in anderen Direktionen folgen. 

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