Im Februar findet die Vernissage der Ausstellung "Weibliche Genitalverstümmelung. Künstlerinnen und Künstler aus Nigeria klagen an" in Mannheim statt. Die Werke sind Teil einer Ausstellung von 80 nigerianischen KünstlerInnen, die in Lagos, Nigeria zu sehen war. Die Wanderausstellung in Deutschand ist ein Kooperationsprojekt zwischen TERRE DES FEMMES, Forward Germany und (I)ntact. Es gibt einen von den drei Organisationen herausgegebenen Ausstellungskatalog.
Amnesty International (ai) und das Institut für Afrikanistik der Universität Köln organisieren ein Seminar mit dem Titel "Man macht es, weil man es macht". TERRE DES FEMMES stellt Stefanie Schaffer und Petra Schnüll als Referentinnen und ist am Runden Tisch vertreten. Die Organisationen Amnesty International, Amnesty for Women, Forward Germany, die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (gtz), (I)ntact, TERRE DES FEMMES und World Vision wünschen sich eine stärkere Vernetzung zum Thema. TERRE DES FEMMES beantragt beim Deutschen Entwicklungsdienst (ded) eine Rückkehrerstelle, die die Vernetzung koordinieren und eine Informationsdatenbank einrichten soll. Der Antrag wird vom ded abgelehnt.
Das im Dezember 1999 gegründete "Europäische Netzwerk für die Prävention von FGM in Europa", zum damaligen Zeitpunkt angesiedelt am Internationalen Zentrum für reproduktive Gesundheit in Gent, Belgien, veranstaltet einen Workshop mit MedizinerInnen aus verschiedenen europäischen Ländern zum Thema Prävention von FGM in Europa. TERRE DES FEMMES sorgt im letzten Moment dafür, dass Deutschland mit Dr. Bettina Utz von der AG Frauengesundheit in der Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe bei dem im Juni stattfinden Workshop vertreten ist.
Im September verschickt TERRE DES FEMMES ein weiteres Mailing zum Thema Genitalverstümmelung. Dabei werden neue TERRE DES FEMMES-Mittel der Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt: eine Präventionsbroschüre für MigrantInnen, ein Kinospot und Fortbildungen für medizinisches Personal.
Weibliche Genitalverstümmelung wird zum zweiten Mal Schwerpunktthema am 25. November, dem internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Frauen". Anfang November werden die ersten Präventionsbroschüren für MigrantInnen an einen Verteiler von 500 Adressen geschickt. Die Broschüre mit dem Titel "Wir schützen unsere Töchter" war seit 1999 von TERRE DES FEMMES nach dem Vorbild einer französischen Präventionsbroschüre entwickelt worden. Die Broschüre ist in Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Kiswahili und Somali bei TERRE DES FEMMES erhältlich und stellt ein deutschlandweit einzigartiges Angebot dar. Finanziell unterstützt wurde die Herausgabe vom Bundesfamilienministerium. Am 25. November wird die Präventionsbroschüre für MigrantInnen auf einer Pressekonferenz in Berlin einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt. Die Pressekonferenz findet zusammen mit dem Bundesfamilienministerium statt. Als Gast ist die Frauenbeauftragte der Region Paris eingeladen, die dort maßgeblich zu einer dortigen Kampagne gegen FGM beigetragen hat.
Mitte November startet TERRE DES FEMMES eine Fortbildung für MedizinerInnen als Pilotprojekt. Die erste Fortbildung dieser Art findet in Zusammenarbeit mit der Frauenbeauftragten Bielefeld und den dortigen städtischen Kliniken statt. Referentin von TERRE DES FEMMES ist Petra Schnüll. Ziel der weiteren geplanten Fortbildungen ist es, MedizinerInnen zum Thema zu sensibilisieren, damit diese Betroffene angemessen betreuen und die Chance zur Prävention nutzen können.
Ulla Barreto macht in Dortmund erneut eine Kampagne zum Thema. Die Wanderausstellung nigerianischer KünstlerInnen wird in Dortmund gezeigt.
Ende November lädt die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (gtz) zum ersten Informations- und Erfahrungsaustausch über FGM-Länderaktivitäten nach Eschborn ein. An dem Treffen nehmen VertreterInnen von 13 Organisationen teil. Gritt Richter für TERRE DES FEMMES und das von TERRE DES FEMMES unterstützte Projekt "Bangr Nooma" in Burkina Faso, Christa Choumaini und Natalie Klingels für das von TERRE DES FEMMES in Tansania unterstützte Projekt NAFGEM (Network Against Female Genital Mutiltion). Es geht um den Austausch von Erfahrungen bei der Aufklärung und um Alternativrituale. Da der Wunsch nach dauerhafter Vernetzung besteht, finden ab diesem Zeitpunkt ein- bis zweimal pro Jahr Austauschtreffen bei der gtz statt.
In Tübingen wird der Film "Bolokoli. Mädchenbeschneidung in Mali" gezeigt. Die Filmemacherin Rita Erben, sowie eine ehemalige Beschneiderin aus Mali, sowie die Leiterin des im Film vorgestellten Umschulungsprojekts für Beschneiderinnen, sind anwesend. Der Film wird ein großer Erfolg.
Ebenfalls Ende November findet in München die Deutschlandpremiere des TERRE DES FEMMES-Kinospots statt. Der Spot der Regisseurin Satu Siegemund war seitdem in unzähligen deutschen Kinos zu sehen.