Podcast mit Rakieta Poyga: „Die Tabuisierung von weiblicher Genitalverstümmelung erschwert den Kampf gegen sie“ (69 Minuten)

IMG 7061Rakieta Poyga bei einer Vortragsreise durch Deutschland © TDFGood news: Rakieta Poyga ist im Interview zu hören...wer keine Möglichkeit hatte, bei der Online-Veranstaltungsreihe „Weibliche Genitalverstümmelung in Burkina Faso und Deutschland“ dabei zu sein, hat jetzt Gelegenheit, mehr über die Erfolge und Herausforderungen im Kampf gegen FGM in Burkina Faso und Deutschland zu erfahren.

Rakieta Poyga, Frauenrechtsaktivistin und Leiterin der TDF-Partnerorganisation Association Bangr Nooma (ABN) in Burkina Faso, war im Juni 2021 zu Gast im Podcast der Berlinerin Xasha. In ihrem Podcast interviewt Xasha regelmäßig Menschen, die zu gesellschaftlichen Tabuthemen arbeiten. FGM ist ein Verstoß gegen das Menschenrecht auf körperliche und psychische Unversehrtheit und gilt als extreme Form der Gewalt an Frauen und Mädchen. Trotz dessen, dass FGM in Burkina Faso seit 1996 gesetzlich verboten ist, ist die schädliche Praktik gesellschaftlich immer noch stark verankert: 76 Prozent der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind heute davon betroffen. Oft werden die Bewahrung der eigenen Kultur und die soziale Teilhabe junger Frauen an der burkinischen Gesellschaft als „anerkannte Frauen“ angeführt bzw. sollen FGM vermeintlich rechtfertigen. Gleichzeitig ist FGM im öffentlichen Diskurs und selbst bei Gesprächen mit Familie und FreundInnen stark tabuisiert. Und nicht nur FGM selbst, sondern auch verwandte Themen wie Sexualität, der Körper der Frau und vor allem ihr Genitalbereich. Das hartnäckige Schweigen über diese Themen erschwert den Kampf gegen FGM gerade im ländlichen Raum, wo die Gemeinschaften meist kleiner und geschlossener sind als etwa in Städten.

FGM ist kein „afrikanisches Problem“ – auch in Deutschland sind 75.000 Mädchen und Frauen von FGM betroffen und weitere 20.000 gefährdet.

Wie kann FGM in Burkina Faso und Deutschland vor diesem Hintergrund Einhalt geboten werden? Was braucht es für ein Ende dieser schädlichen Praktik und wo hapert es dabei noch? Macht euch ein eigenes Bild und hört jetzt in den Podcast rein!