MIRIAM’s Arbeit Thema im Spanisch-Unterricht

Aline Scherer spricht vor Berliner OberschülerInnen über Frauenrechte in Nicaragua. Foto: © TERRE DES FEMMES | Aline SchererAline Scherer spricht vor Berliner OberschülerInnen über Frauenrechte in Nicaragua. Foto: © TERRE DES FEMMES | Aline SchererAm 19. Dezember 2019 besuchte IZ-Praktikantin Aline Scherer im Rahmen eines selbst entwickelten und durchgeführten Praktikumsprojekts die 10. Klasse einer Berliner Oberschule, um über das TDF-Kooperationsprojekt Asociación Proyecto MIRIAM in Nicaragua zu berichten. Seit 2012 realisieren MIRIAM und TERRE DES FEMMES Kooperationsprojekte.

MIRIAM setzt sich für ein selbstbestimmtes Leben frei von Gewalt für Frauen in Nicaragua ein. Dieses Ziel verfolgt die Organisation durch Bildungsmaßnahmen, die zur ökonomischen Unabhängigkeit der Frauen beitragen sollen und durch psychologische und rechtliche Beratung von Frauen mit Gewalterfahrungen. Das Angebot von MIRIAM ist breitgefächert und umfasst außerdem noch viele weitere Aktivitäten - stets mit dem Ziel des finanziellen und rechtlichen Empowerments, aber immer auch mit besonderem Augenmerk auf die persönliche und emotionale Stärkung der Frauen.

Die Präsentation fand als Gastvortrag im Rahmen der Unterrichtsreihe „Hacer un Voluntariado“ (Freiwilligenarbeit machen) des Spanisch-Unterrichts statt. Zunächst stellte Aline TERRE DES FEMMES und MIRIAM vor, um einen Einblick in das Arbeitsfeld von gemeinnützigen Organisationen geben zu können. Aline, die schon mehrere Volontariate in Lateinamerika gemacht hat und momentan interdisziplinare Lateinamerikastudien studiert, plante zu diesem Zeitpunkt selbst einen weiteren Auslandsaufenthalt - eine Forschungsreise nach Nicaragua für ihre Masterarbeit, bei der sie MIRIAM vor Ort persönlich kennenlernen und mit ihr zusammenarbeiten würde. Sie versuchte die SchülerInnen für einen eigenen Auslandsaufenthalt nach Beendigung der Schule und für die Begegnung mit Partnerorganisationen auf Augenhöhe zu sensibilisieren. Zudem vermittelte sie Inhalte zur Menschen- und insbesondere Frauenrechtslage in dem zentralamerikanischen Land und den Auswirkungen, die aus der politischen Krise seit April 2018 resultieren.

Nach dem Input hatten die SchülerInnen Zeit, Fragen zu stellen. Zuerst noch etwas zurückhaltend, entwickelte sich bald eine angeregte Diskussion. Besonders das Thema Femizid (Frauenmord) interessierte die SchülerInnen sehr und sie wollten dieses Konzept näher verstehen. Eine Schülerin machte darauf aufmerksam, dass ihr jegliches Wissen zur politischen Lage in lateinamerikanischen Ländern fehle und sie sich mehr solcher Unterrichtsinhalte zu internationalen Zusammenhängen wünsche. Ein weiteres Thema waren mögliche Zukunftsperspektiven im Bereich Entwicklungszusammenarbeit. Zum Beispiel fragte ein Schüler, welche Arbeitsperspektiven es mit dem Studiengang Lateinamerikastudien gäbe, und ob für die Arbeit bei TERRE DES FEMMES und MIRIAM Spanischkenntnisse erforderlich seien. Diese Frage bejahte Aline, was besonders die Spanisch-Lehrerin der Oberschule freute, da es ihren SchülerInnen Motivation und Ansporn geben könnte, wenn mit entsprechenden Sprachkenntnissen bessere Chancen für ihre berufliche Zukunft verbunden wären.

Insgesamt war es ein gelungener Austausch - die SchülerInnen freuten sich über eine Abwechslung vom klassischen Schulalltag und über Einblicke in die internationale Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen, und Aline freute sich über das Interesse und Gefühl, der nachwachsenden Generation etwas vermittelt zu haben, was für sie selbst eine Herzensangelegenheit ist.

 

Stand 03/2020