Am Dienstag, den 10. August 2021, fand der erste Workshop der zweiten Gruppe des Projekts „STARK! Töchter und Väter gemeinsam für Gleichberechtigung“ in Berlin-Neukölln zum Thema Vaterrolle und Vater-Tochter-Beziehung statt. Insgesamt neun Väter tauschten sich über die Bedeutung ihrer Tochter für ihr Leben, das eigene Vaterbild und die Werte, die sie vermitteln möchten, aus. Für TERRE DES FEMMES ein gelungener Abend.
Die Väter gemeinsam mit der Projektreferentin Désirée Birri (links vorne) und dem Sozialarbeiter Mozafer Kabbar (links hinten). © TERRE DES FEMMES
Nach einem kompakten Überblick der Projektreferentin Désirée Birri über die Rolle und Bedeutung von Vätern für ihre Töchter, sprachen die Teilnehmer darüber, was es für sie persönlich bedeutet, Vater einer Tochter zu sein. Für manche Väter spielt die kulturelle Herkunft eine Rolle, da ein Sohn den Familiennamen weitergibt und ihm häufig ein höheres Ansehen zugeschrieben wird als einer Tochter. Die Väter beschrieben den Wandel, den sie selbst in Bezug auf die Bedeutung des Geschlechts erlebt haben und der auch im Ausland stattfindet. Daraufhin bestärkten sich die Väter gegenseitig, dass es am wichtigsten ist, dass ihre Töchter selbstbewusst und glücklich sind und ihr Leben so gestalten können, wie sie es sich wünschen. Die Väter waren sich einig, dass sich durch ihre Töchter neue Perspektiven für verschiedene Themen eröffnet haben und eine Tochter Vielfalt in eine Familie bringt. Einer der Väter beschrieb seine Tochter als Bereicherung für sein Leben. Ihre Anwesenheit innerhalb der Familie empfinde er als stabilisierend.
Die Väter im Austausch, beim Zuhören und Lernen.
© TERRE DES FEMMES
Bedeutung des eigenen Vaterbilds und dessen Einfluss auf die Beziehung zur Tochter
Im zweiten Teil des Abends sprachen die Väter gemeinsam mit dem Sozialarbeiter Mozafer Kabbar über ihr ihre Väter und deren Einfluss auf die Beziehung zu ihren Töchtern. Mehrere Teilnehmer erzählten, dass ihr eigener Vater bereit war, seine Ansichten und Meinungen zu ändern und sich nicht haltlos an Prinzipien festzuhalten. Das möchten sich die Väter zum Vorbild für ihre eigene Erziehung nehmen. Darüber hinaus sind vor allem Eigenschaften und Werte wie bedingungslose Liebe, Vertrauen, Verlässlichkeit und Konfliktfähigkeit genannt worden, die die Väter an ihre Töchter weitergeben möchten.
Die Liebe als Wurzel
Die Werte, die sie ihren Töchtern auf ihren Lebenswegen mitgeben möchten, haben die Väter in sogenannten Lebensbäumen visuell zum Ausdruck gebracht. Den Vätern fiel auf, dass fast alle die Liebe in die erste Wurzel geschrieben haben – für sie ist klar, die bedingungslose Liebe des Vaters ist essenziell für die Entwicklung von ihren Töchtern zu starken, selbstbewussten Frauen. Einer der Väter beim Vorstellen seines Lebensbaums (rechts). © TERRE DES FEMMES
Stand 08/2021