Gewalt im Namen der Ehre hat viele Gesichter
Bei Gewalt im Namen der Ehre handelt es sich um Gewalt, die zur Erhaltung oder Wiederherstellung der vermeintlichen Familienehre angewendet wird. Die Gewalt fängt an bei psychischem Druck und reicht von emotionaler Erpressung über körperliche und sexualisierte Gewalt bis hin zu Zwangsverheiratungen oder so genannten Ehrenmorden.
Gewalt im Namen der Ehre ist eine Menschenrechtsverletzung
Durch unsere Arbeit im Referat "Gewalt im Namen der Ehre" machen wir die Öffentlichkeit auf diese - auch in Deutschland - dringenden Probleme aufmerksam.
Wir informieren über die Hintergründe dieser Verbrechen, wir sensibilisieren Behörden und Fachpersonen und wir setzen uns für Gesetzesänderungen zum Schutz Betroffener ein. Außerdem leisten wir konkrete Präventionsarbeit: Mit unserem neuen Schultheaterprojekt: „Mein Herz gehört mir – Gegen Zwangsverheiratung und Frühehen“ gehen wir an Berliner Schulen, arbeiten präventiv mit Jugendlichen und bieten konkrete Hilfen an.
Zahlen zu Zwangsverheiratung und Gewalt im Namen der Ehre in Deutschland
Im Jahr 2011 wurde (die bislang einzige) bundesweite Studie – unter der Mitarbeit von TERRE DES FEMMES – zum Thema „Zwangsverheiratung in Deutschland“ (PDF-Datei) veröffentlicht. Dabei wurde deutlich, dass in Deutschland im Jahre 2008 3.443 Personen von einer Zwangsverheiratung betroffen oder bedroht waren. In der ebenfalls 2011 herausgegebenen Studie zum Thema „Ehrenmorde in Deutschland 1996-2005" (PDF-Datei) wurden 78 Fälle untersucht. Diese Untersuchungen ergaben, dass es 12 "Ehren"-Morde pro Jahr in Deutschland gibt, die von der Justiz erfasst wurden. TERRE DES FEMMES fordert dringend eine aktuelle bundesweite Studie zu Zwangsverheiratungen und Frühehen.
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