Frauenfeindliche Werbung schreibt Rollenbilder vor, stellt Frauen als unfähig und unterwürfig dar oder reduziert sie auf ein sexuelles Objekt. Österreich, Bremen und Ulm sind im Hinblick auf Maßnahmen gegen sexistische Werbung bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Friedrichshain-Kreuzberg hat 2015 als erster Berliner Bezirk nachgezogen. Diskriminierende Werbung ist dort auf öffentlichen Werbeflächen nicht mehr zu finden.
Im Rahmen seiner Kampagne gegen sexistische Werbung hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg jetzt einen Handlungsleitfaden mit dem Namen „Sexism Shouldn’t Sell“ veröffentlicht, welcher als Gemeinschaftsprojekt mit TERRE DES FEMMES, dem FRIEDA Frauenzentrum e.V., dem Netzwerk Frauengesundheit Berlin, dem Deutschen Frauenring und dem Frauennetzwerk-FK entstanden ist und ab sofort im Frauenbüro Friedrichshain-Kreuzberg ausliegt. Das 27-seitige Heft kann ebenfalls heruntergeladen werden.
Im Frauenbüro und online erhältlich sind außerdem ein Sticker mit der Aufschrift „Sexism shouldn’t sell“ sowie eine Rote Karte, mit der man bei Unternehmen, die durch frauenfeindliche Werbung auffallen, protestieren kann.
Für engagierte BürgerInnen enthält der Leitfaden einen Kriterienkatalog zur Erkennung sexistischer Werbung sowie Hinweise dazu, wie man sich gegen sexistische und frauenfeindliche Werbung wehren kann. Auch zwei Beschwerdebriefvorlagen können dem Heft entnommen werden.
TERRE DES FEMMES hofft, dass der Handlungsleitfaden als Vorbild für weitere Berliner Bezirke dient. In Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf ist bereits ein Verbot frauenfeindlicher und sexistischer Werbung initiiert worden. Die Berliner Landesregierung plant darüber hinaus, den Ausschluss sexistischer Werbung als harte Vergabebedingung von landeseigenen Werbeflächen einzuführen.
TERRE DES FEMMES fordert weiterhin ein bundesweites Verbot von frauenfeindlicher Werbung.