Bereits zum achten Mal fand am 25. November, dem Internationalen Tag NEIN zur Gewalt gegen Frauen, die von TERRE DES FEMMES initiierte Fahnenaktion statt.
Das Aufhängen der Fahne wird von vielen Gemeinden, Gruppen und Verbänden genutzt, um sich gegen Gewalt an Frauen auszusprechen und zum Handeln aufzurufen. So wurden dieses Jahr mehr als 5000 Fahnen in über 850 Städten und Gemeinden gehisst. Zusätzlich zu den Fahnenhissungen fanden viele unterschiedliche Veranstaltungen statt, die das Thema "Gewalt gegen Frauen" zum Inhalt hatten. Lesungen, Filmvorführungen, Infostände und Vorträge waren dabei, ebenso wie die Brötchentütenaktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte", die inzwischen in vielen Städten durchgeführt wird.

Einen besonderen Erfolg hatte die diesjährige Fahnenaktion in Berlin zu verbuchen: Es erklärten sich alle im Bundestag vertretenden Parteien bereit die Anti-Gewalt-Fahne vor (bzw. in) ihren Parteizentralen zu hissen und somit über die Parteigrenzen hinweg ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen.
In Frankfurt am Main wurden in U-Bahnen und Bussen so genannte Doorhänger verteilt, die auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen sollten. In mehreren Städten fanden ökumenische Gottesdienste zur Thematik statt und u.a. in Halle zeigten Männer im Rahmen der "White Ribbon Campaign" mit den weißen Schleifen ihre Solidarität und Ablehnung von Gewalt gegen Frauen.

vor dem Firmensitz von TNT in Troisdorf
In Berlin wurde an der FH für Verwaltung und Rechtspflege ein ganzes Tagesprogramm mit Plenum, Workshops, feierlicher Fahnenhissung, Ausstellungseröffnung und Empfang auf die Beine gestellt. Auch die Anregung des Frauenbüros der Stadt Mainz, die fremdsprachigen Fahne den Partnerstädten zum Geschenk zu machen, wird immer wieder aufgegriffen: So wehten in diesem Jahr z.B. in den Partnerstädten von Osterode in Armentieres/ Frankreich und Scarborough/ Großbritannien die Fahnen.
Auch in weiteren Ländern kommt die Fahne zum Einsatz: Es fanden wieder Aktionen in Österreich, der Schweiz, in Rumänien und sogar in Kenia statt.
Einen Überblick über die kreative Vielzahl der uns bekannten Veranstaltungen finden Sie auf unserer Google Map, die wir laufend ergänzen.
Der Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der Schwestern Mirabal am 25. November 1960. Die drei Frauen hatten sich gegen die Diktatur in der Dominikanischen Republik engagiert und waren nach monatelanger Folter vom militärischen Geheimdienst umgebracht worden.

Im Jahr 1981, auf einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen in Bogotá, Kolumbien, würdigten die Teilnehmerinnen diese Frauen und riefen das Todesdatum der drei Schwestern zum Gedenktag für die Opfer von Männergewalt aus. Der Mut der Mirabal-Schwestern in ihrem Kampf gegen den Tyrannen hat viele Frauen weltweit motiviert, gegen Unrecht und Unterdrückung einzutreten. Seit 1999 ist der 25. November als Internationaler Gedenktag gegen Gewalt an Frauen von den Vereinten Nationen anerkannt.
Für TERRE DES FEMMES war der Gedenktag der Auftakt für die neue Kampagne gegen Genitalverstümmelung.
Auf Google Maps finden Sie alle Fahnen-Standorte von 2008.