Wann: Montag, 10. März 2014, 18.00 bis 20.00 Uhr
Wo: Rathaus Neukölln, BVV-Saal, Karl-Marx-Str. 83, 12043 Berlin
Moderation: Güner Balci, Journalistin und Autorin von ARABQUEEN
Begrüßung von Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin TERRE DES FEMMES; Vertreterin der anonymen Kriseneinrichtung papatya e.V.; Sylvia Edler, Neuköllner Gleichstellungsbeauftragte
Nebahat Akkoç, die bekannte Frauenrechtlerin und Gründerin der kurdisch-türkischen Frauenrechtsorganisation KAMER, wird in ihrem Vortrag über gesellschaftliche Geschlechterrollen und die Arbeit von KAMER für gewaltbetroffene Frauen sprechen.
KAMER wurde 1997 im Südosten der Türkei gegründet und bietet in mittlerweile 23 Zentren in der ganzen Türkei rechtliche und psychologische Hilfe für von Gewalt betroffene Frauen an. In Seminaren wird das Selbstbewusstsein der Frauen gestärkt und Lösungen für deren oft prekäre soziale Situation erarbeitet. Männer werden in die Arbeit miteinbezogen: Ihnen werden Alternativen aufgezeigt, so dass sie sich nicht länger gezwungen fühlen müssen, für den Erhalt der „Ehre“ zu töten.
Die türkische Gesellschaft ist vor allem in den ländlichen Gebieten und der Osttürkei patriarchalisch-traditionell bestimmt. Frauen müssen sich sowohl im öffentlichem als auch im Familienkontext an strenge Verhaltensregeln halten, die auf einem überkommenen Verständnis des Begriffs „Ehre“ beruhen. Die Familienehre ist abhängig vom "richtigen" Verhalten der weiblichen Familienmitglieder, die quasi als Besitz des Mannes angesehen werden. Allein der Wunsch nach einem selbstständigen Leben, kann die Verletzung der vermeintlichen Familienehre bedeuten. Im Jahr 2013 wurden in der Türkei 62 Ehefrauen oder Freundinnen von ihren Partnern umgebracht.
Interviewanfragen:
Nebahat Akkoç steht am 10. März vor der Veranstaltung von 17.30 bis 18.00 Uhr für Interviews bereit.
Für weitere Informationen sowie Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an Astrid Bracht, TERRE DES FEMMES, Pressereferentin unter 030/40504699-25 oder presse@frauenrechte.de.