Internationaler Tag „Null-Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ (6.2.) (30.01.2014)

TERRE DES FEMMES fordert weltweites Verbot von weiblicher Genitalverstümmelung – Insbesondere Indonesien kommt Schutzpflicht gegenüber Mädchen nicht nach

Berlin, 30.01.2013. Zum elften Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung fordert TERRE DES FEMMES, dass die Menschenrechtsverletzung mit massiven gesundheitlichen Folgen für die beschnittenen Mädchen und Frauen endlich weltweit geächtet und verboten wird. „Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist kein ‚afrikanisches Problem’, sondern ein weltweites. Deshalb muss auch die Arbeit zur Überwindung der Praktik international erfolgen - in Afrika, Asien, Europa und auch in Deutschland mit Vernetzung, Aufklärungsarbeit in den Herkunftsländer und den hier lebenden Communities“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.

Insbesondere Indonesien kommt seiner Schutzpflicht gegenüber Mädchen nicht nach. Aus diesem Grund startet die Organisation am 6. Februar die Petition „Genitalverstümmelung in Indonesien – Schutz statt Verharmlosung“ und fordert Maßnahmen zum Schutz der 29 Millionen gefährdeten Mädchen unter 15 Jahren. FGM in Asien wird bisher kaum von der Öffentlichkeit beachtet.

Weltweit werden jedes Jahr etwa drei Millionen Mädchen Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung. Allein in Deutschland leben etwa 25.000 Frauen, die eine Verstümmelung ihrer Genitalien erlitten habe. Mindestens 2.500 Mädchen sind gefährdet und dem Risiko ausgesetzt, heimlich hierzulande oder im Ausland an ihren Genitalien verstümmelt zu werden.

Für die gemeinsame Arbeit gegen FGM in Europa initiierte TERRE DES FEMMES das Projekt Change und arbeitet direkt mit den afrikanischen Communities in Europa zusammen. Innerhalb des Projektes werden sogenannte Change-Agents ausgebildet, die selbstständig Aktionen zur Aufklärung und langfristigen Überwindung von Genitalverstümmelung in ihren Communities durchführen. TERRE DES FEMMES ist zudem in den Herkunftsländern der betroffenen Frauen aktiv: In Burkina Faso wird beispielsweise das Projekt BANGR NOOAM unterstützt, deren MitarbeiterInnen in den Dörfern wichtige Aufklärungsarbeit betreiben. Mehr als 32.000 Mädchen konnten so vor einer Verstümmelung bewahrt werden.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Astrid Bracht, Pressereferentin, Tel. 030/40504699-25 oder per E-Mail an presse@frauenrechte.de.
Fotos und Hintergrundmaterial zur Petition finden Sie in der Pressemappe zum Thema FGM.