06.02.2013 - Internationaler Tag „Null Toleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung": TERRE DES FEMMES stellt neun AktivistInnen gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) vor und sucht eineN ZehnteN (22.01.2013)

Berlin, 22.01.2013. Am 6. Februar 2013 jährt sich der Internationale Tag „Null Toleranz gegen weibliche Genitalverstümmelung“ zum zehnten Mal. Den Gedenktag nimmt TERRE DES FEMMES zum Anlass, um zehn Personen für ihr besonderes Engagement zu würden. Neun AktivistInnen hat TERRE DES  FEMMES bereits ausgewählt – es sind  Gründerinnen und Mitarbeiterinnen von Projekten, KünstlerInnen und ÄrztInnen aus Burkina Faso, Sierra Leone und Deutschland, die sich gegen FGM engagieren so wie Rakieta Poyga. Sie ist selbst betroffene und gründete 1998 in Burkina Faso die Organisation Bangr Nooma mit der TERRE DES FEMMES seit Jahren zusammenarbeitet. „Die Beispiele sollen Mut machen, sich für ein Ende weiblicher Genitalverstümmelung zu engagieren. Wir suchen die zehnte Person und rufen dazu auf, Fotos und Kurzportraits von Menschen zu schicken, die sich in besonderer Weise gegen FGM einsetzen. Die/den GewinnerIn werden wir zum 6. Februar auf der Facebook-Seite von TERRE DES vorstellen“, so Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES.

Trotz zahlreicher Sensibilisierungskampagnen geht die Beschneidungsrate in den meisten Ländern nur sehr langsam zurück. Daher hat die UNO im Dezember 2012 eine Resolution verabschiedet, in der alle Staaten aufgefordert werden, sich aktiv für eine Überwindung dieser Gewalt an Mädchen und Frauen einzusetzen und diese schwere Menschenrechtsverletzung unter Strafe zu stellen. Doch nur wenn Regierungen und nichtstaatliche AktivistInnen zusammenarbeiten, kann diese auf traditionellen Geschlechterrollen beruhende Gewalt beendet werden.

Mit diesem Tag machen die Vereinten Nationen darauf aufmerksam, dass weltweit etwa 140 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen sind. Bei der Praxis werden den Betroffenen meist ohne Narkose und oft unter unhygienischen Bedingungen die Klitoris und Teile der Schamlippen entfernt. Diese traditionsbedingte Gewalt an Mädchen und Frauen hat lebenslange gesundheitliche und psychische Folgen. Viele Betroffene leiden unter Schmerzen beim Wasserlassen, bei der Menstruation und beim Geschlechtsverkehr. Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt können ebenfalls die Folge sein. Aufgrund des hohen gesellschaftlichen Drucks lassen viele Eltern ihre Töchter nach wie vor beschneiden, da dies in 28 afrikanischen Ländern, im Süden der Arabischen Halbinsel und in Teilen Asiens häufig als Voraussetzung für die Heirat einer Frau gilt.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Franziska Gruber, Referentin für zum Thema Weibliche Genitalverstümmelung, Tel. 030/40504699-0 oder per E-Mail an: presse@frauenrechte.de.