Aktuelles zum Thema Frauenrechte allgemein

Offener Brief zur Veranstaltung „Technik des Kopftuchbindens erlernen“

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Christian Thomsen,

am 9. Juni 2018 veranstaltet „Die lange Nacht der Wissenschaften e.V.“ über den Abend in ganz Berlin und Potsdam verteilt eine Reihe von spannenden Experimenten, Ausstellungen, Spielen und Vorführungen zu wissenschaftlichen Themen. Beteiligt ist natürlich die Technische Universität Berlin, welche die Veranstaltung auf ihrer Homepage als „Eine Nacht zum Forschen und Staunen“ bewirbt. Worüber wir Staunen, ist die Veranstaltung, welche auf die Podiumsdiskussion mit dem Titel „Kopftuchverbot für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen Berlins?“ folgt. Im Anschluss an diese Diskussion bietet die TU Berlin einen 60-minütigen Workshop zum Erlernen der Technik des Kopftuchbindens an.

Diese Art von Umgang mit Religion hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Die Verschleierung ist im Islam unter anderem Ausdruck von Diskriminierung und Sexualisierung der Frauen. Dass diese patriarchalen Strukturen durch das Angebot eines Kopftuchbindekurses von einer staatlichen Universität gefördert werden, kann gerade in einem Bundesland, in welchem es ein Neutralitätsgesetz gibt, nicht geduldet werden.

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Wenn Frauen in der Klimapolitik übergangen werden

2017 Arrow briefs Cover„Menschen, die in Armut leben, tragen am wenigsten zur Produktion von Treibhausgasemissionen bei, die zur globalen Erwärmung führen. Vor allem, wenn sie in Entwicklungsländern leben. Paradoxerweise sind sie es, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind. Unter den Armen, sind die Frauen diejenigen, die von extremen Klimaerscheinungen am stärksten getroffen werden,“ resümiert Lim Hwei Mian in der Zeitschrift arrow briefs zum Thema Frauenrechte und Klimawandel (Ausgabe 2017).

70 Prozent der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, sind Frauen. Sie haben nicht nur mit ökonomischen Hürden zu kämpfen, sondern auch mit sozialen Gegebenheiten. Auch an der politischen Entscheidungsfindung sind sie ausgeschlossen.

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„Diese Männer habe mich zerstört…“ - Sexualisierte Gewalt gegen Frauen in Konfliktsituationen

Cover Sexualisierte Kriegsgewalt und ihre FolgenEine halbe Million Frauen (andere Schätzungen gehen sogar von zwei Millionen aus) sollen 1945 in Deutschland von Soldaten der Sowjetunion vergewaltigt worden sein. Viele wurden reihum von den Kameraden „in Besitz genommen“. Oft wurden weibliche Familienmitglieder gleichzeitig, im gleichen Raum vergewaltigt.

Die Gewalterfahrungen, die das Leben der Betroffenen dauerhaft prägen sollten, blieben meistens selbst im Familienkreis unausgesprochene Tabus. 1959 erschien das Buch „Eine Frau in Berlin“ in deutscher Sprache (1954 war es bereits auf Englisch zu lesen), in dem die anonyme Autorin schildert, wie sie Aufgrund der Erfahrungen während der ersten acht Wochen sowjetischer Besatzung halb freiwillig eine sexuelle Beziehung zu einem Offizier einging, um sich vor den Übergriffen der Soldaten zu schützten. Die Öffentlichkeit sah in dem Buch „die Ehre der deutschen Frau beschmutzt“.

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Kernforderungen von TERRE DES FEMMES an die künftige Bundesregierung

Gleichberechtigt, selbstbestimmt und frei – ein immer noch fernes Ziel für die Mehrheit der Mädchen und Frauen in aller Welt. TERRE DES FEMMES strebt nach einer Welt ohne geschlechtsbasierte Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung. Auch in Deutschland geschehen jeden Tag Menschenrechtsverletzungen an Mädchen und Frauen. Es müssen bestehende Gesetze verbessert, neue Gesetze verankert und diverse Opferschutzmaßnahmen zum Schutz von Mädchen und Frauen vor Gewalt durchgeführt werden.

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Tag des Schleiers: Übersetzung des Briefes „Hijab day: cher(e) étudiant(e) de Sciences Po, aie le courage d'être une femme libre!“ von Djamila Benhabib

StudentInnen der politischen Wissenschaften in Frankreich feierten am 20. April 2016 den Tage des Schleiers. Djamila Benhabib, eine kanadische Journalistin und Schriftstellerin, die aus Algerien stammt, hat sich im folgenden Artikel öffentlich gegen diese Aktion empört. Aufgewachsen in Algerien, musste sie in den 90er Jahren aufgrund des algerischen Bürgerkrieges nach Frankreich fliehen. Sie setzt sich für eine Trennung von Staat und Religion und ein Verbot der Burka ein.

Von Djamila Benhabib, 26.04.2016, übersetzt von Marina Endres

Das ist die Übersetzung des Briefes „Hijab day: cher(e) étudiant(e) de Sciences Po, aie le courage d'être une femme libre!“ an die Student/Innen der pol. Wissenschaften in Frankreich von Djemila Benhabib, geboren 1972 (veröffentlicht in der Huffingtonpost[1]); diese haben den 20.4.2016 als Tag des Schleiers gefeiert. Djemila Benhabib stammt aus Algerien, lebt in Kanada und hat mir (Marina Endres) erlaubt diesen Brief zu übersetzen und zu veröffentlichen:

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