Praktikantinnenaktion gegen Weibliche Genitalverstümmelung in Indonesien im Rahmen der TERRE DES FEMMES Kampagne „Schutz statt Verharmlosung“ am 21.9.2014 am Eingang des Mauerparks

Mitten im turbulenten Treiben des Mauerparkt-Flohmarkts haben sich am 21.9.2014 einige engagierte TERRE DES FEMMES Praktikantinnen versammelt, um Aufmerksamkeit für das Thema Weibliche Genitalverstümmelung (engl. FGM) in Indonesien und weltweit zu schaffen. Es wurden über 200 Unterschriften für unsere Petition „Genitalverstümmelung in Indonesien – Schutz statt Verharmlosung“ gesammelt und Fotos von zahlreichen PassantInnen gemacht, die sich gegen weibliche Genitalverstümmelung positionieren wollten.

Die in einer nächtlichen Backaktion entstandenen Vagina-Muffins in allen Farben und Formen - wie in der Realität ja auch - erzielten die geplante Magnetwirkung, gerade bei den Leuten, die sonst wahrscheinlich einen großen Bogen um politisch motivierte Stände gemacht hätten.

Bei einigen wenigen blieb das Interesse auch bei den Vaginamuffins, wie bei einer Gruppe TouristInnen, die nachdem fleißig Fotos geschossen wurden, mit den Worten „Berlin is so crazy“ weiterliefen, ohne sich auf das Gespräch mit den Praktikantinnen einzulassen und mehr über ihr Anliegen zu erfahren.

Die Meisten aber zeigten großes Interesse und vor allem Betroffenheit.

Viele waren erstaunt zu hören, dass weibliche Genitalverstümmelung auch in Indonesien praktiziert wird, ein Land was auf offiziellen Statistiken von der World Health Organization und den Vereinten Nationen zu dem Thema gar nicht erst genannt wird.

Die Praktikantinnen kamen mit den unterschiedlichsten Menschen jeden Alters und Geschlechts ins Gespräch, von der französischen Dame, die mehrfach „Courage, Courage“ wünschte bis zu einigen verschlafen wirkenden „Hipsterjungs“, die sich trotz durchzechter Nacht noch für die Aktion begeistern konnten. „Wir wussten nie auf welcher Sprache wir die Leute ansprechen sollten“ berichtet Theresa, Praktikantin im Referat Weibliche Genitalverstümmelung bei TERRE DES FEMMES.

Genau deshalb hatten die Praktikantinnen auch den berühmt berüchtigten Mauerparkflohmarkt für ihre Aktion ausgewählt, als Ort, an dem Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe und Nationalitäten zusammenkommen. Denn Weibliche Genitalverstümmelung ist kein „afrikanisches Problem“, wie es vielfach fälschlicherweise angenommen wird, sondern ein weltweites, das uns alle angeht.

Der Informationsstand zur Aktion war gut besucht. Foto: © TERRE DES FEMMESDer Informationsstand zur Aktion war gut besucht.
Foto: © TERRE DES FEMMES

Foto: © TERRE DES FEMMESFoto: © TERRE DES FEMMES