Am Freitag, den 6. September 2013, erhielt die Gründerin von TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V. Ingrid Staehle das Bundesverdienstkreuz am Bande. In einer feierlichen Zeremonie wurde ihr von der Berliner Senatorin Dilek Kolat, in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, die Auszeichnung überreicht. Unter Betonung der Relevanz der Arbeit die TERRE DES FEMMES leistet, und der Themen die der Verein in die Mitte der Gesellschaft gerückt hat, würdigte sie Ingrid Staehles Engagement für Frauenrechte. Zu Verbesserungen der Situation von Mädchen und Frauen, wie der Aufnahme von Vergewaltigungen in der Ehe in den Strafbestand, trug sie maßgeblich bei. „TERRE DES FEMMES verdankt Ingrid Staehle viel: Sie war nicht nur Mitgründerin unserer Frauenrechtsorganisation, sondern prägte durch ihr ehrenamtliches Engagement kontinuierlich unsere inhaltliche und konzeptionelle Ausrichtung“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.
Ingrid Staehle und die Berliner Senatorin Dilek Kolat.
Foto ©: Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen.Ingrid Staehle gründete 1981 in Hamburg zusammen mit einer Gruppe von Frauen TERRE DES FEMMES. In den ersten Jahren leistete sie wertvolle Aufbauarbeit und legte so den Grundstein für die weitere Entwicklung des Vereins. „Angefangen hat alles mit einem starken Gefühl der Bestürzung und Fassungslosigkeit“, so Ingrid Staehle. Als Journalistin war sie in zwei Artikeln auf Themen gestoßen, die bis dahin in Deutschland kaum jemand wahrgenommen hatte. „Man darf eines nicht vergessen: Berichte über Ehrenmorde und weibliche Genitalverstümmelung, das waren neue Informationen, darüber wurde hierzulande nicht gesprochen. Als ich zum ersten Mal über Weibliche Genitalverstümmelung las, war mir, als würde in mein eigenes Fleisch geschnitten!“ Ingrid Staehle schrieb selbst darüber, wollte aufklären über die verborgenen Verbrechen, denen Frauen ständig ausgesetzt waren. Bis zum heutigen Tag kämpft sie aktiv für ein gleichberechtigtes und freies Leben aller Mädchen und Frauen. Zuletzt war sie auf dem von TERRE DES FEMMES organisierten Kongress „Mädchenrechte stärken – weltweit“, als Rednerin der Podiumsdiskussion zum Thema „Quo vadis Mädchen- und Frauenrechte“ vertreten.
Ingrid Staehle studierte Philosophie, Geschichte und Politikwissenschaft in Tübingen, Hamburg und Freiburg/Schweiz und arbeitete lange Jahre bei der führenden deutschen Presseagentur DPA in den Ressorts Ausland und Kultur. Heute widmet sich Ingrid Staehle in Berlin dem freien Schreiben und Übersetzen.