Clément Drabo

Clément Drabos Lebenslauf

Ich heiße Clément Drabo und komme aus Burkina Faso. Seit 1992 lebe ich hier in Deutschland.

Ich arbeite als technischer Assistent im Bereich Biotechnologie. Zusätzlich engagiere ich mich seit vielen Jahren beim „Burkina Faso Kultur Verein e. V.“, dessen Vorsitzender ich bin. Unser Ziel ist die Völkerverständigung zwischen Burkinabe und Deutschen. Zudem unterstützt unser Verein verschiedene soziale Projekte in Burkina Faso.

Gemeinsam mit der Illustratorin Cornelia Wiekort habe ich außerdem das Buch „Die sieben Hunde und Koyo“ veröffentlicht – ein Buch mit Geschichten der Samo und Mandé aus Burkina Faso (erschienen 2016 im Jaja-Verlag). Für mein kulturelles Engagement wurde mir 2014 der Verdienstorden von Burkina Faso verliehen.

Seit 2020 engagiere ich mich als CHANGE Mediator im Projekt „Men Standing Up for Gender Equality“ von TERRE DES FEMMES und war Community Trainer im CHAIN-Projekt.

Leider musste ich auch in meiner eigenen Familie miterleben, wie meine Schwester eine Überlebende von weiblicher Genitalverstümmelung wurde und welche Schmerzen und Traumata mit dieser Praxis verbunden sind. Dies hat mich als Kind bzw. später als Jugendlicher sehr schockiert. Und auch mit dem Thema Früh- und Zwangsverheiratung und dem damit für die Frauen verbundenen Leid bin ich in Burkina Faso häufig in Berührung gekommen.

Ende der 1980er Jahre unter der Regierung von Thomas Sankara, der den Kampf gegen FGM und EFM auf die politische Agenda gesetzt hatte, habe ich mich ebenfalls für die Rechte der burkinischen Frauen eingesetzt. Ich habe damals mit anderen AktivistInnen Schulungen über die schädliche Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung in den Dörfern durchgeführt und z. B. die Beschneiderinnen zu den schlimmen Folgen für Betroffene sensibilisiert.

Alles in allem ist es mir sehr wichtig, mich für Frauenrechte und gegen jede Form der Gewalt gegen Frauen zu engagieren. Allerdings musste ich auch die Erfahrung machen, dass es oft nicht einfach ist, die Menschen zu überzeugen, tief verankerte Traditionen und Rollenbilder aufzugeben.

Gerade deshalb finde ich die Ausbildung zum Community Trainer so spannend, da ich mir davon neue Erkenntnisse und Ansätze für eine gelungene Aufklärungsarbeit und die richtige Art der Kommunikation zu schwierigen Themen verspreche.

Ich will mithelfen, dass die schreckliche Tradition der weiblichen Genitalverstümmlung und Früh-/Zwangsverheiratung für immer zu Ende geht. Außerdem wünsche ich mir für die Zukunft, dass es in Burkina Faso und allen Ländern der Welt endlich gleiche Rechte für Frauen gibt und kein Mädchen mehr Opfer von FGM oder EFM wird.

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