Illustration Mädchen mit Handy und Shitstorm-Emojis. Text: Online unterwegs? #StaySafe

Online, aber safe?

„Sexting“ ist ein Zusammenschluss aus den englischen Worten „Sex“ und „texting“. Beim Sexting senden sich Menschen Nudes (Fotos, auf denen man nackt oder leicht bekleidet zu sehen ist) oder auch intime Videos und Nachrichten. Sexting findet oft innerhalb von romantischen Beziehungen statt und hat das Ziel, dass sich die PartnerInnen sexuell näher kommen. Sexting kann aber auch eine Möglichkeit sein sich sexuell auszuprobieren und unverbindlich zu flirten. Geschieht das einvernehmlich ist das auch erstmal überhaupt nichts Schlimmes. Aber: Sexting kann auch gefährlich werden, beispielsweise, wenn ein Foto in die falschen Hände gerät.

Sexting ist sehr weit verbreitet, auch bei Jugendlichen. Umfragen zeigen, dass jede/r zweite/r Jugendliche/r jemanden kennt, der/die schon mal Nacktaufnahmen von sich verschickt hat.

Leider passiert es mittlerweile ziemlich oft, dass solche Aufnahmen ohne das Einverständnis der abgebildeten Person weiterverbreitet werden. Das stellt einen ziemlich groben Eingriff in die Privatsphäre der abgebildeten Person dar und ist strafbar! Wenn es euch passiert ist, dass Aufnahmen von euch in die falschen Hände geraten sind, seid ihr damit leider nicht allein. In einer Umfrage gaben 50 Prozent der befragten Jugendlichen an jemanden zu kennen, der/die beim Versenden von Nacktbildern schlechte Erfahrungen gemacht zu haben.  Das ist mehr als nur peinlich- oft sind die Folgen (Cyber-) Mobbing, die ungewollte Veröffentlichung oder sogar Sextortion, also Erpressung mit den intimen Bildern/oder Videos.

Für Betroffene kann das alles sehr ernste Folgen haben, wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Stress, Isolation, Ängste uvm. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Man kann etwas dagegen tun und wir zeigen euch auch, wie man sich beim Sexting schützen kann.

Wichtig ist erstmal: Steht das nicht alleine durch. Sprecht mit einer Freundin und wendet euch immer auch an eine erwachsene Person eures Vertrauens (Eltern, LehrerInnen, SchulsozialarbeiterInnen) Und: Ihr seid nicht schuld. Schuld ist immer der/die TäterIn! Sexting ist nämlich erlaubt und total in Ordnung. Das Weiterleiten und der Besitz von Fotos und Videos ohne die Erlaubnis der abgebildeten Person ist aber strafbar. Man kann also rechtliche Schritte einleiten.

Übrigens: Alle Personen, die solche Fotos weiterleiten, machen sich strafbar, auch wenn das Foto ursprünglich von einer anderen Person kam. Und: wer euch ungefragt und ohne euer Einverständnis intime Fotos von sich schickt, macht sich auch strafbar. Auf der Seite Dickstinction könnt ihr das sogar anzeigen. 

Wenn deine Nudes oder intimen Videos in die falschen Hände geraten sind, kannst du folgendes tun:

  • 1. Fertige Screenshots an. Darauf sollten Datum, Uhrzeit und der Name des Accounts der Person zu erkennen sein, die deine Bilder verbreitet hat.
  • 2. Außerdem solltest du das Bild melden und die Plattformen kontaktieren, auf denen du deine Bilder gefunden hast. Die können dann dafür sorgen, dass die Bilder gelöscht werden.
  • 3. Solltest du die Person kennen, fordere sie auf, die Aufnahmen wieder zu löschen.
  • 4. Weigert sich die Person, dann erstatte Anzeige! Wenn jemand gegen deinen Willen Bilder von dir verbreitet, ist das strafbar!
  • 5. Ab einem bestimmten Punkt solltest du deine Eltern informieren.
  • 6. Wenn dir das zu unangenehm ist, findest du auch bei verschiedenen Anbietern online Unterstützung. Sie beraten dich vertraulich und kostenlos.
  • Schäme Dich nicht für das, was Dir passiert ist – Schuld haben einzig und allein die TäterIinnen.

Hier findest du weitere Informationen:

 

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