Auf Druck von TERRE DES FEMMES und weiteren Frauenrechtsorganisationen ist im neuen Zuwanderungsrecht (seit 01.01.2005 in Kraft) geschlechtsspezifische und nichtstaatliche Verfolgung verankert worden. Dies stellt eine eindeutige Verbesserung für Frauen und Mädchen dar, die von weiblicher Genitalverstümmelung bedroht sind.
Der Ladies' Circle Deutschland unterstützt das TERRE DES FEMMES-Projekt Bangr Nooma gegen FGM in Burkina Faso 2003-2005 als nationales Serviceprojekt. Es gehen über 40.000 Euro Spenden für Bangr Nooma ein.
TERRE DES FEMMES startet zum 6. Februar, dem internationalen Tag " Zero Tolerance on FGM" eine bundesweite Büchertischaktion. Dabei werden Buchhandlungen und Stadtbüchereien angefragt, zum 6. Februar Büchertische und Schaufenster mit Büchern Betroffener zu gestalten und so auf diese Menschenrechtsverletzung aufmerksam zu machen.
Auf einer Pressekonferenz mit Luise Köhler in Berlin werden unter dem Titel "Schnitte in Körper und Seele" die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage unter GynäkologInnen in Deutschland zum Thema Genitalverstümmelung vorgestellt. Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle vertritt TERRE DES FEMMES. Wichtigstes Ergebnis der gemeinsamen Studie vom Berufsverband der Frauenärzte, TERRE DES FEMMES und Unicef: knapp 90% der befragten ÄrztInnen wünschen sich mehr Informationen zum Thema.
Die gemeinsamen Forderungen sind daher:
- Es müssen offizielle Richtlinien für die Behandlung und Beratung betroffener Frauen und Mädchen erarbeitet werden. Zielgruppen sind ÄrztInnen, Hebammen und Pflegekräfte.
- Das Thema Genitalverstümmelung muss fester Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung werden.
- In den Praxen von Frauen- und KinderärztInnen sollte mehrsprachiges Informationsmaterial ausliegen.
Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel stoppt unter Berufung auf den § 60 des Aufenthaltsgesetzes die Abschiebung von zwei jungen Frauen nach Sierra Leone, da ihnen dort FGM droht.
TERRE DES FEMMES lädt die Leiterin des Projekts NAFGEM (Network Against Female Genital Mutilation) in Tansania, Bassilla Urasa auf eine vierwöchige Rundreise durch Deutschland ein. An zehn verschiedenen Orten in Deutschland und der Schweiz wird der Film "Genitalverstümmelung - ein Leben mit dem Schmerz" von Ursula Biermann gezeigt. Er dokumentiert die Arbeit von NAFGEM. Im Anschluss an den Film stellt Bassilla Urasa die Ansätze, Herausforderungen und die Erfolge des Projekts vor. Die Rundreise wird vom Referat Genitalverstümmelung koordiniert und die Veranstaltungen von TERRE DES FEMMES-Städtegruppen organisiert.
Da der sudanesische Botschafter sich weigert, die von TERRE DES FEMMES gesammelten Unterschriften für ein Verbot von FGM im Sudan entgegenzunehmen, protestiert TERRE DES FEMMES vor der sudanesischen Botschaft in Berlin und lädt die Presse dazu ein.
Im Auftrag der Europaabgeordneten Feleknas Uca erstellt TERRE DES FEMMES eine Studie zu weiblicher Genitalverstümmelung.
Beim TERRE DES FEMMES-Filmfest wird der Film "Moolaadé" des bekannten senegalesischen Regisseurs Ousmane Sembène gezeigt. Der Spielfilm spielt in einem kleinen afrikanischen Dorf, in dem vier junge Mädchen bei einer der Frauen des Dorfes, Collé Gallo Ardo Sy, Schutz suchen. Die Kinder sind fortgelaufen, um ihrer drohenden Genitalverstümmelung zu entgehen. Collé hat ihre eigene Tochter, gegen die geltende Tradition, vor der Verstümmelung bewahrt. Sie beschwört den im Dorf mächtigen vorislamischen Geist Moolaadé zum Schutz der Mädchen. Solange der Schwur nicht gebrochen wird, sind die Mädchen in ihrem Hof zunächst sicher. Aus dieser Ausgangssituation entwickelt sich eine spannungsgeladene Geschichte. Ousmane Sembène zeigt in seinem Film, wie die Macht und die Unterdrückung der Frauen funktioniert und Widerstand gegen die Tradition und das Patriarchat bekämpft wird. Er vereinfacht dabei nicht, sondern beschreibt die Problematik in ihrer ganzen Vielschichtigkeit und Komplexität.
Da Bundespräsident Köhler zugesagt hat, die Schirmherrschaft über mehrere Anti-FGM-Organisationen zu übernehmen, schließen sich die seit 2000 am gtz-Netzwerktreffen beteiligten Organisationen zu "Integra - Deutsches Netzwerk zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung" zusammen. Zu ihnen gehören: AG FIDE (Frauengesundheit in der Entwicklungszusammenarbeit), Aktion Weißes Friedensband, Misereor, Center for PROFS, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Deutscher Entwicklungsdienst, Deutscher Frauenring, Deutsches Komitee für Unicef, Deutsches Komitee für UNIFEM, FORWARD Germany, kfw Entwicklungsbank, (I)NTACT, Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen, Plan International Deutschland, stop mutilation, TERRE DES FEMMES.
Die Schauspielerin Nina Hoss, die die Hauptrolle im Film "Die weiße Massai" spielt, in dem Genitalverstümmelung am Rande thematisiert wird, übernimmt die Schirmfrauschaft für die Arbeit gegen Genitalverstümmelung bei TERRE DES FEMMES.
Die Städtegruppe Heidelberg organisiert eine von der Bezirkskammer Nordbaden anerkannte Ärztefortbildung.