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Malawi

Vorkommen

Es gibt keine offiziellen Angaben zum Vorkommen von FGM in Malawi. Jedoch sagen mehrere Quellen, dass Genitalverstümmelung vor allem im Süden des Landes praktiziert wird. Vor allem die Stämme der Tonga, Yao und Lomwe führen die Praktik regelmäßig durch.

Zahlen

Genauen Zahlen zur Verbreitung sind schwer zu finden. Die Praktik ist hoch tabuisiert, weswegen handfeste Belege zum Vorkommen fehlen. Lediglich einzelne Erfahrungsberichte und Anekdoten zu bekannten Fällen liegen vor.

Formen

Es gibt keine klare Zuordnung welche der vier häufigsten Formen der Genitalverstümmelung in Malawi durchgeführt wird, jedoch gibt es vereinzelt Berichte über Praktiken, die sich dem Typ IV zuordnen lassen. So können bei der Genitalverstümmelung Klitoris und/oder Schamlippen eingeschnitten werden, um sie anschließend auszudehnen. Sichtbare Labien gelten in Malawi als ästhetisch. Auch kommt es vor, dass die Klitoris und das umliegende Gewebe verätzt werden. Aber auch die Klitoridektomie, d.h. das Entfernen der Klitoris(-spitze) kommt in einigen Dörfern vor.

Begründungsmuster

FGM gilt in Malawi als Initiationsritus für den Übergang vom Kind zur Frau. Auch wenn es keine genaue Altersklasse gibt, sprechen die meisten Quellen von einem Eingriff im Alter der Pubertät. Dies variiert zwischen 10-15 Jahren und 16-20 Jahren.

Gesetzliche Lage

In Malawi gibt es bis heute kein Gesetz, das FGM ausdrücklich verbietet. Dazu müsste es zunächst eine offizielle Statistik über die Fälle geben. Da die Praktik jedoch geheim durchgeführt wird, würden Gesetze keine Anwendung finden.

Haltung und Tendenzen

Wie in vielen anderen Ländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, herrscht auch in Malawi ein großes Tabu um das Thema. Auch wenn es vor Ort einzelne Organisationen gibt, die sich für eine Überwindung der Praktik einsetzen, stellen AktivistInnen fest, dass FGM trotz Aufklärung und lokaler Verbote im Geheimen weitergeführt wird.

Links

 

Stand 12/2019