Wer sind die CHANGE Agents?
Bei Let’s CHANGE geht es hauptsächlich darum, zusammen mit Communities, in denen Weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird, eine ablehnende Haltung gegenüber FGM zu entwickeln und FGM langfristig abzuschaffen. Da sich die Aufmerksamkeit im Let’s CHANGE Projekt auf direkt betroffene Communities richtet, nehmen die CHANGE Agents eine entscheidende Rolle ein. Die Idee dahinter: CHANGE Agents verfügen als aktive Mitglieder bereits einen Zugang zu ihrer Community, die in der Regel schwer zu erreichen ist und können somit als MultiplikatorInnen fungieren. Anstatt als „Fremde_r von Außen“ wahrgenommen zu werden, können sie durch Selbstbewusstsein inspirieren und potentielle kulturelle und linguistische Barrieren leichter überwinden. Folglich wurde bei der Rekrutierung der CHANGE Agents darauf geachtet, Frauen und Männer aller Altersstufen (mindestens 18 Jahre) zu engagieren.
Ein weiteres Kriterium war, dass sie gut in ihrem sozialen Umfeld integriert sind und Verbindungen zu praktizierenden Gemeinschaften, bspw. aus Asien, Afrika und dem Mittleren Osten, haben. Damit wurde das Let’s CHANGE – Projekt regional erweitert und erhält somit bedeutende Reichweite als globales Problem.
Ausgenommen der sprachlichen Fähigkeiten (die möglicherweise unter den Projektländern variieren) und einer soliden Kommunikationskompetenz, gab es keine speziellen beruflichen Voraussetzungen an die CHANGE Agents.
Allerdings sollten sie über ein Basiswissen über FGM verfügen, vertrauenswürdig und zuverlässig sein und ausnahmslos alle Formen von FGM ablehnen.
Anhand dieser Voraussetzungen, werden insgesamt 34 TeilnehmerInnen zu CHANGE Agents ausgebildet, die dann in ihren Communities informieren und letztendlich Verhaltens- und Glaubensmuster sowie Tabus zum Thema FGM aufbrechen.
Was tun die CHANGE Agents?
Mit der Teilnahme an dem Projekt stimmen die CHANGE Agents zu, einen zweijährigen persönlichen Entwicklungsprozess (Oktober 2018 -September 2020) zu durchlaufen, bei dem sie an Schulungen, zusätzlichen „Empowerment-Meetings“ und an Treffen mit den CHANGE Trainer teilnehmen.
Abhängig von den unterschiedlichen Bedürfnissen der CHANGE Agents, kann die Länge der Schulungen variieren. Insgesamt profitieren jedoch alle CHANGE Agents von derselben Stundenanzahl an Trainings. Die Empowerment- und Austauschtreffen erlauben den CHANGE Agents, erfolgreiche Strategien zu entwickeln und Hindernisse sowie Herausforderungen in der Durchführung anzusprechen. Daneben können sich die CHANGE Agents gegenseitig unterstützen sowie motivieren.
Außerdem muss jedeR CHANGE Agent im Laufe des Projekts mindestens drei Aktivitäten in der eigenen Community selbst durchführen sowie eine Weitere in Begleitung eineR zugewiesenen CHANGE TrainerIn.
Wie werden sie darauf vorbereitet?
Die Trainingseinheiten werden den CHANGE Agents sowohl umfangreiche Informationen zu FGM vermitteln, als auch mit den notwendigen sozialen und methodischen Kompetenzen, wie bspw. Kommunikations- und Gesprächsfähigkeit ausstatten. Diese bilden das Fundament für ihre Rolle als MultiplikatorIn, aber auch um Deutungs-, Verhaltensmuster und soziale Normen durch Diskussionen nachhaltig zu beeinflussen und zu verändern. Zudem werden die CHANGE Trainer – erfahrene CHANGE Agents des Vorgängerprojekts – die „neuen“ CHANGE Agents in ihrem Tun ermutigen und mit all ihren Erfahrungen unterstützend zur Seite stehen.