Die Menschenrechtsverletzung weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation – FGM) ist ein komplexes und noch längst nicht vollständig erforschtes Thema. Sie kann z.B. unter medizinischen, entwicklungspolitischen, religiösen, soziökonomischen, (post)kolonialen und feministischen Gesichtspunkten diskutiert werden. Je nach Sichtweise kann FGM für einen Menschen den Normalfall darstellen und für ihr Gegenüber ein Verbrechen.
TERRE DES FEMMES setzt sich für die weltweite Abschaffung weiblicher Genitalverstümmelung ein. Wir verstehen die Verstümmelung weiblicher Genitalien als extreme und endgültige Ausprägung eines frauenfeindlichen Systems und damit als Menschenrechtsverletzung.
Extrem, weil fundamentale Rechte der Frau, wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, verletzt werden.
Endgültig, weil nur ein Teil der Betroffenen Therapien und Wiederherstellungsoperationen nutzen kann, aber auch dies die Tat und ggf. die Folgen nicht ungeschehen macht.
Frauenfeindlich, weil diese Praxis das Potenzial von Mädchen hemmt, indem sie eng mit Bildungslosigkeit, Frühehen, Vielehen und häuslicher Gewalt verknüpft ist.
System, weil soziale Vorteile wie höheres Brautgeld, soziale Akzeptanz und ästhetische Ideale sowie mythische Wirkungen, wie bessere Hygiene, höhere Fruchtbarkeit und ein ausgeglichener Charakter unter BefürworterInnen mit FGM verbunden werden.
Damit alle Mädchen unversehrt aufwachsen und Betroffene ohne zusätzliche Einschränkung leben können, engagieren wir uns vielfältig bei PolitikerInnen, in den Medien, durch Vorträge, Ausstellungen und Publikationen. Auf dieser Homepage haben wir Informationen aufbereitet, die Ihnen Aufschluss über die globale Verbreitung dieser Praktik, über die Ursachen für und Argumente gegen FGM, über aktuelle Entwicklungen und Ereignisse, über Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements und über unsere Aktivitäten zur Abschaffung geben.