Im März 2011 konnte die TDF-Partnerorganisation Amazonian Initiative Movement ein Schutzhaus für von Beschneidung bedrohte Mädchen einweihen. Gleichzeitig haben örtliche Beschneiderinnen bei einem Festakt öffentlich der Genitalverstümmelung abgeschworen.
In Sierra Leone sind 90% der Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt .Im Zuge der AIM-Aufklärungskampagnen erfahren Mädchen vor Ort, dass sie ein Recht darauf haben, unversehrt aufzuwachsen. Daher fliehen immer mehr Mädchen aus ihren Heimatdörfern und wenden sich schutzsuchend an AIM-Mitarbeiterinnen.
In einem mit der Unterstützung von TERRE DES FEMMES neu errichteten Schutzhaus erfahren nun zukünftig 15 von Beschneidung bedrohte und vor ihren Eltern geflüchtete Mädchen Hilfe: Sie werden von einer Sozialarbeiterin betreut, erhalten die Möglichkeit einer schulischen und beruflichen Ausbildung und können über diese Einrichtung wieder Kontakt zu ihren Eltern aufnehmen.
![]() |
![]() |
Das fertig gestellte Schutzhaus in der Nähe der Stadt Lunsar. Foto ©: AIM 2011. |
Diese Mädchen werden bald in das fertig gestellte Schutzhaus einziehen können. Foto ©: AIM 2011 |

Beschneiderinnen, dass sie keine Mädchen mehr verstümmeln.
Foto ©: AIM 2011
Die Aufklärungsarbeit der AIM-MitarbeiterInnen beschränkt sich jedoch nicht nur auf von Genitalverstümmelung betroffene Frauen oder bedrohte Mädchen. Beschneiderinnen integriert AIM in die Aufklärungsarbeit, indem sie nicht öffentlich bloßgestellt, sondern durch Überzeugungsarbeit ins Boot geholt werden. Anlässlich des Tages „Null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung“ am 6. Februar 2011 fand einige Wochen später ein Festakt für ehemalige Beschneiderinnen statt. Dabei erklärten ca. 20 Frauen öffentlich, dass sie zukünftig keine Mädchen mehr beschneiden. Um den Frauen eine Einkommensalternative zu bieten, können sie an einem Alphabetisierungs- und Landwirtschaftskundekurs teilnehmen. Nach Abschluss des sechsmonatigen Kurses wird den Ex-Beschneiderinnen ein Kleinkredit gewährt, mit dem sie in eine neue Zukunft starten können.
Um diese Projekte fortführen zu können, ist AIM auch in Zukunft auf ihre Unterstützung angewiesen.