Video-Vortrag über häusliche und sexualisierte Gewalt in Nicaragua und Deutschland und virtueller Rundgang zur begleitenden Fotoausstellung
14 der 25 Länder mit der höchsten Femizid-Rate weltweit liegen in Lateinamerika und der Karibik. Alle drei Stunden fällt dort eine Frau einem Femizid, sprich einem Mord aus geschlechtsspezifischen Motiven, zum Opfer. Laut der spanischen Tageszeitung „El País“ ist der Kontinent der „tödlichste Ort für Frauen außerhalb eines Kriegsgebiets“.
Ist Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika vor allem ein Problem von Machismo, Katholizismus und Rollenidealen, die den Familienerhalt höher bewerten als die Menschenrechte und oft das Leben der Frau? Warum erkennen Politik und Öffentlichkeit die strukturelle Dimension von häuslicher und sexualisierter Gewalt auch heute oft nicht (an)? Sind es lediglich bedauerliche Einzelfälle, also „Beziehungsdramen“, wenn jede dritte Frau weltweit von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt in ihrer Beziehung oder sexualisierter Gewalt außerhalb betroffen ist? Denn perfiderweise trifft v.a. häusliche Gewalt Frauen nicht nur im „Privaten“, sondern sie wird von Staat und Gesellschaft meist auch als „Privatsache“ behandelt.