Aktuelles zum Thema Internationale Zusammenarbeit

Spendenübergabe in Indien – Jasmin Camenzind aus Basel bei der TDF-Partnerorganisation BHUMIKA Women’s Collective

Jasmin Camenzind besuchte BHUMIKA in Hyderabad, wo unsere Partnerorganisation ihren Hauptsitz hat. Foto: © Jasmin CamenzindJasmin Camenzind besuchte BHUMIKA in Hyderabad, wo unsere Partnerorganisation ihren Hauptsitz hat. Foto: © Jasmin Camenzind2018 veranstaltete Jasmin Camenzind eine Vernissage eigener Fotokunst und zeigte dort Porträts starker Frauen. Ihr Wunsch war es, mit dem Erlös in Höhe von 2.000 Schweizer Franken die Arbeit der TDF-Partnerorganisation BHUMIKA Women’s Collective in Indien zu unterstützen. Bei einer privaten Indien-Reise nutzte Frau Camenzind die Gelegenheit, die Spende persönlich zu überreichen und sich mit dem BHUMIKA-Team auszutauschen. Sie wurde nach eigenem Bericht sehr herzlich aufgenommen und erfuhr viel über die Arbeit von BHUMIKA und die Herausforderungen für Frauen in Indien.

„Dieser Besuch war eines der eindrucksvollsten Erlebnisse in meinem Leben“ schrieb sie uns danach. Wir freuen uns, dass ihr der Besuch gefallen hat und danken Frau Camenzind für ihr außerordentliches Engagement!

Weiterlesen ...

Sierra Leone: Ein Schutzhaus schafft Zukunft für Mädchen

"Sie alle hatten den Mut, Nein! zu FGM zu sagen. TDF unterstützt sie dabei. Mädchen aus dem Schutzhaus beim gemeinsamen Mittagessen. Foto: © Uman Deen KamaraSie alle hatten den Mut, Nein! zu FGM zu sagen. TDF unterstützt sie dabei. Mädchen aus dem Schutzhaus beim gemeinsamen Mittagessen. Foto: © Uman Deen KamaraIm Dorf haben sie gesagt, ich würde sonst keine richtige Frau werden, meine Familie beschämen und die Tradition unseres Landes verraten. Ich weiß aber, dass ich dann lebenslang Schmerzen hätte und sogar sterben könnte. Das will ich nicht.“ Fatmata* spricht von einer Menschenrechtsverletzung, die 90 Prozent der Mädchen und Frauen in Sierra Leone betrifft: weibliche Genitalverstümmelung (engl. FGM). Kein Gesetz schützt bis heute davor. Fatmata ist eines von rund 350 Mädchen, die die TDF-Partnerorganisation AIM seit dem Bau eines landesweit einzigartigen Schutzhauses 2012 vor FGM bewahren konnte.

Im Schutzhaus finden bis zu 25 Mädchen ein sicheres Zuhause, wenn sie vor ihren Familien fliehen müssen, um nicht zwangsverstümmelt zu werden. Sie werden von einer Sozialarbeiterin betreut und nachts von einem Wachmann beschützt. Alle Mädchen gehen weiter zur Schule. AIM führt mit den Eltern Mediationsgespräche, um sie davon zu überzeugen, die Entscheidung ihrer Tochter zu respektieren. Viele Mädchen konnten bereits nach Hause zurückkehren. Kein einziges musste FGM erleiden.

Weiterlesen ...

Steigende Fallzahlen in BHUMIKA-Beratungsstelle in Indien

Das Gebäude der Beratungsstelle von BHUMIKA in Karimnagar, Indien. Foto: © BhumikaDas Gebäude der Beratungsstelle von BHUMIKA in Karimnagar, Indien. Foto: © BhumikaAnfang 2019 brachen in Indien erneut Proteste aus und Frauen solidarisierten sich, um für mehr Gleichberechtigung zu kämpfen. Anlass war die Verweigerung von Männern, Frauen im Alter von zehn bis 50 Jahren Zutritt zu einem Hindu-Tempel  zu gewähren, trotz anderslautender richterlicher Entscheidung. Nichtsdestotrotz bleibt Indien ein gefährliches Land für Frauen. Gewalt gegen Frauen ist leider überall gegenwärtig und die Fallzahlen steigen sogar. Wurden 2013 noch ca. 310.000 Verbrechen gegen Frauen polizeilich erfasst, waren es 2016 fast 339.000, darunter knapp 39.000 Vergewaltigungen[1].

Umso wichtiger ist es, Frauen eine sichere und kompetente Anlaufstelle zu bieten, wenn sie von Gewalt betroffen sind. Genau dieser Aufgabe hat sich unsere Partnerorganisation BHUMIKA Women’s Collective verschrieben und betreibt seit 2015 eine Beratungsstelle in Karimnagar, die seit Juli 2017 von TERRE DES FEMMES unterstützt wird.

Weiterlesen ...

Oxfam-Studie zu Rollenbildern und Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika und der Karibik

Unsere Partnerorganisation Asociación Proyecto MIRIAM setzt sich aktiv gegen Gewalt an Frauen ein - wie hier bei einer Demonstration in Managua. Foto: © Asociación Proyecto MIRIAM Woher kommen frauenfeindliche Tendenzen in einer Gesellschaft, was trägt zu ihrer Reproduktion bei und wie beeinflussen sie die lokale Gesellschaft? Diesen Fragen geht eine neue Studie von Oxfam in acht lateinamerikanischen und karibischen Ländern auf den Grund und untersucht, welche geschlechtsspezifische Rollenbilder  Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren haben und wie diese entstehen.

Zu den untersuchten Ländern zählt auch Nicaragua. Dort arbeitet seit Jahren die TERRE DES FEMMES-Partnerorganisation Asociación Proyecto MIRIAM mit von Gewalt betroffenen Frauen, unterstützt sie rechtlich und psychologisch und bietet ihnen durch Berufsbildungskurse die Möglichkeit, finanziell unabhängiger zu werden und stärker selbstbestimmt leben zu können.

Weiterlesen ...

Mehr Feminizide und Gewalt in der Türkei – Unterstützung unseres Partnerprojekts YAKA-KOOP 2018 umso wichtiger für Mädchen und Frauen

YAKA-KOOP mit den GewinnerInnen eines selbst initiierten Bildungswettbewerbs. Foto: © YAKA-KOOPYAKA-KOOP mit den GewinnerInnen eines selbst initiierten Bildungswettbewerbs. Foto: © YAKA-KOOP

Gewalt gegen Frauen, vor allem innerhalb der Familie, war auch 2018 ein großes Problem in der Türkei. Laut einer Studie der Kadir Has Universität Istanbul halten 61 Prozent der türkischen Bevölkerung Gewalt sogar für das größte Problem von Frauen in ihrer Gesellschaft.[i] Ganz drastisch spiegelt sich diese Einschätzung in der landesweiten Feminizid-Statistik wider: Kamen 2016 noch 328 Frauen gewaltsam zu Tode, so waren es 2017 bereits 409  und die Zahl stieg 2018 weiter auf erschreckende 440. Mit 62 Prozent kam die überwiegende Mehrzahl der Täter aus dem direkten familiären Umfeld der Frauen[ii].

Trotz des im Jahr 2011 verabschiedeten Gesetzes 6284 zum Schutz der Familie und zur Prävention von Gewalt gegen Frauen sind kaum Fortschritte hinsichtlich der Geltendmachung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen auszumachen – die Hintergründe liegen vor allem in traditionell patriarchalen Gesellschaftsstrukturen und damit verbundenen Erwartungen an geschlechtsspezifischen Verhaltensnormen sowie in einer mangelhaften Umsetzung des o.g. Gesetzes.

Weitere Schwierigkeiten, mit denen Frauen und Mädchen in der Türkei zu kämpfen haben, sind Bildungsmangel und Arbeitslosigkeit[iii]. Genau diesen Herausforderungen stellt sich YAKA-KOOP zusätzlich zu ihren Beratungsangeboten im Gewaltfall. So ging YAKA-KOOP auch 2018 wieder in zahlreichen Dörfer der Region Van, hörte den Frauen zu, klärte sie über ihre Rechte auf und organisierte bedarfsorientiert Workshops und berufliche Fortbildungen.

Weiterlesen ...

Erfolgreicher Sponsorenlauf für Sierra Leone!

Die SchülerInnen und Lehrerinnen übergeben stolz den Scheck über 2.100 Euro. Foto: © TERRE DES FEMMESDie SchülerInnen und Lehrerinnen übergeben stolz den Scheck über 2.100 Euro. Foto: © TERRE DES FEMMES

Am 11. Januar 2019 war die Mittelstufe des Elisabeth-Lüders-Berufskollegs aus Hamm bei uns in der Geschäftsstelle in Berlin zu Besuch. Die angehenden ErzieherInnen haben, wie schon in den beiden vorangegangenen Jahren, auch 2018 einen Sponsorenlauf zur Unterstützung unserer Projektarbeit in Sierra Leone veranstaltet.

Die ursprüngliche Initialzündung für die nun schon fast zur Tradition gewordene Spendenaktion war das Buch Wüstenblume von Waris Dirie. Die SchülerInnen waren tief bewegt von der Biographie des Models Waris Dirie, die sich als Betroffene von weiblicher Genitalverstümmelung outete. Sie wollten daher ein Zeichen gegen weibliche Genitalverstümmelung setzen und organisierten einen Spendenlauf, um die Arbeit von TERRE DES FEMMES e.V. (TDF) und dem Amazonian Initiative Movement (AIM) zu unterstützen. AIM und TDF setzen sich in Sierra Leone für die Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung ein.

Weiterlesen ...

Verleihung des burkinischen Verdienstordens an unsere Partnerorganisation Bangr Nooma!

Rakieta Poyga, Leiterin von ABN (re.) mit der burkinischen Frauenministerin Hélène Marie Laurence Ilboudo/Marshal (li.). Foto: © ABNRakieta Poyga, Leiterin von ABN (re.) mit der burkinischen Frauenministerin Hélène Marie Laurence Ilboudo/Marshal (li.). Foto: © ABNUnsere Partnerorganisation Association Bangr Nooma (ABN) hat am 8. Januar 2019 den burkinischen Verdienstorden für soziales Handeln im Bereich Frauenförderung erhalten. Die Auszeichnung wurde im Namen des burkinischen Präsidenten durch die Frauenministerin des Landes feierlich überreicht. Die Association Bangr Nooma hat 2018 ihr 20-jähriges Bestehen begangen und seit ihrer Gründung bereits viele Erfolge im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung verzeichnen können. „Ich kann euch gar nicht sagen, wie stolz wir darauf sind“, so Rakieta Poyga, Gründerin und Leiterin von ABN, die die Ehrung entgegennahm.

Weiterlesen ...

Rollenvorstellungen im Umbruch - Gespräch mit einer Deutsch-Afghanin

Sinitta Leunen on Unsplash

In Familie und Gesellschaft gibt es gegenüber Frauen und Männern immer noch unterschiedliche Erwartungshaltungen, die häufig bekannten Klischees von Rollen entsprechen. Mit stereotypen Rollenbildern setzt sich jeder und jede Einzelne von uns auseinander und auch wenn diese Stereotype nicht von heute auf morgen verschwinden, so zeichnet sich doch eine Veränderung ab. Mit sich ändernden Rahmenbedingungen von Rollen- und Lebenskonzepten, werden auch Generationsunterschiede aufgezeigt. Dazu kommen das soziale, ethnische und religiöse Umfeld, z.B. bei Musliminnen und Muslimen mit Migrationshintergrund. Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen an Frauen treten hier durch kulturelle Unterschiede besonders hervor. Unter sich derart wandelnden Rahmenbedingungen die eigene Rolle zu finden, ist nicht immer leicht, vor allem dann, wenn sich die eigenen Vorstellungen nicht mit denen der Familie decken. Darüber reden wir heute mit Diana. Sie studiert Friedens- und Konfliktforschung im Master und hat sich durch das Studium sowie eigene Erfahrungen als Angehörige der afghanischen Diaspora, viel mit dem Thema der Überholung von traditionellen Rollenbildern beschäftigt.

Diana: Es ist mir wichtig, im Vorhinein festzuhalten, dass Ich hier für keine explizite Community sprechen will. Das ist mein Leben und meine Wahrnehmung und ich möchte hierdurch nicht stellvertretend sprechen, sondern vielmehr meine Erfahrungen teilen. Meine Erfahrung steht nicht repräsentativ für die Erfahrung von Hazara-Frauen oder von Frauen, die in Afghanistan leben, und sollte auch nicht so bewertet werden.

Weiterlesen ...