Rollenvorstellungen im Umbruch - Gespräch mit einer Deutsch-Afghanin

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In Familie und Gesellschaft gibt es gegenüber Frauen und Männern immer noch unterschiedliche Erwartungshaltungen, die häufig bekannten Klischees von Rollen entsprechen. Mit stereotypen Rollenbildern setzt sich jeder und jede Einzelne von uns auseinander und auch wenn diese Stereotype nicht von heute auf morgen verschwinden, so zeichnet sich doch eine Veränderung ab. Mit sich ändernden Rahmenbedingungen von Rollen- und Lebenskonzepten, werden auch Generationsunterschiede aufgezeigt. Dazu kommen das soziale, ethnische und religiöse Umfeld, z.B. bei Musliminnen und Muslimen mit Migrationshintergrund. Die unterschiedlichen Erwartungshaltungen an Frauen treten hier durch kulturelle Unterschiede besonders hervor. Unter sich derart wandelnden Rahmenbedingungen die eigene Rolle zu finden, ist nicht immer leicht, vor allem dann, wenn sich die eigenen Vorstellungen nicht mit denen der Familie decken. Darüber reden wir heute mit Diana. Sie studiert Friedens- und Konfliktforschung im Master und hat sich durch das Studium sowie eigene Erfahrungen als Angehörige der afghanischen Diaspora, viel mit dem Thema der Überholung von traditionellen Rollenbildern beschäftigt.

Diana: Es ist mir wichtig, im Vorhinein festzuhalten, dass Ich hier für keine explizite Community sprechen will. Das ist mein Leben und meine Wahrnehmung und ich möchte hierdurch nicht stellvertretend sprechen, sondern vielmehr meine Erfahrungen teilen. Meine Erfahrung steht nicht repräsentativ für die Erfahrung von Hazara-Frauen oder von Frauen, die in Afghanistan leben, und sollte auch nicht so bewertet werden.