Sierra Leone feiert erstes alternatives Initiationsritual

Am ersten "ritual without cutting" in Sierra Leone nahmen über 70 Mädchen teil. Foto: © AIMAm ersten "ritual without cutting" in Sierra Leone nahmen über 70 Mädchen teil. Foto: © AIMDie TDF-Partnerorganisation Amazonian Initiative Movement (AIM) hat Ende 2019 zum ersten Mal in die Tat umgesetzt, was lange ein Traum schien: das erste „ritual without cutting“. Dabei werden Mädchen von erfahrenen Frauen am Übergang in ihr Erwachsenenleben begleitet – mit allem, was dazu gehört. Nur ohne weibliche Genitalverstümmelung (FGM).

FGM war bislang wesentlicher Bestandteil des Initiationsrituals. Das hat AIM jetzt geändert. Die Mädchen lernen nach wie vor traditionelle Tänze, Gesänge, Flechtfrisuren und medizinisches Wissen. Sie bleiben aber unversehrt. Vom 14. bis zum 28. Dezember 2019 nahmen über 70 Mädchen im Alter von 18 bis 28 Jahren am landesweit ersten, von AIM organisierten alternativen Initiationsritual in der Gemeinde Mathaska im Distrikt Port Loko teil.

Am 15. Dezember begann die Ausbildung der Mädchen – sie absolvierten Kurse in „Female Empowerment“. Auch traditionelle Soweis, also Mitglieder des so genannten Frauengeheimbundes „Bondo Society“, nahmen teil. Bisher leiteten Soweis junge Frauen im „Bondo Bush“ an und führten FGM durch. Beim alternativen Initiationsritual bilden Ex-Soweis, die der schädlichen Praktik abgeschworen haben, die Mädchen aus.

TDF feiert mit - das erste Initiationsritual ist endlich Realität! Ein großer Schritt für die Mädchen und Frauen in Sierra Leone und ein wichtiges Vorbild für andere Gemeinden überall im Land!

Ex-Soweis beim Pressetermin vor dem alternativen Initiationsritual. Foto: © AIM
Die Zeremonie wird mit einem Tanz eingeleitet. Foto: © AIM
Traditionelles Wissen wird beim alternativen Initiationsritual weiter vermittelt. Foto: © AIM

 

Stand: 01/2020