Viele nicaraguanische Mädchen und Frauen kennen ihre Rechte nicht - die zudem auch noch ständig beschnitten werden. MIRIAM bietet rechtliche und psychologische Beratung für betroffene Frauen an. Foto: © Itzel Chavarría
Zwei Schritte vor und drei zurück: So kann man den Kampf für die Ausweitung und den Schutz der Frauenrechte in Nicaragua beschreiben. Zwar brachten die letzten Jahre Fortschritte, wie die Einführung des Gesetzes gegen Gewalt an Frauen (Ley Integral contra la Violencia hacia las Mujeres bzw. Ley 779) im Jahr 2012. Verpflichtende Mediation mit dem Täter vor der polizeilichen Erfassung eines Gewaltdelikts wurde verboten, Frauenmord als eigener Straftatbestand aufgenommen und die rechtliche Definition von geschlechtsspezifischer Gewalt um ökonomische und psychologische Gewalt erweitert. Nur ein Jahr später folgte jedoch bereits die Aufweichung des neuen Gesetzes – die Mediation wurde für „minder schwere Fälle“ wieder eingeführt. Außerdem wurde eine Vielzahl der rein weiblich besetzten, an die Polizeistationen angegliederten Frauenkommissariate, welche bereits 1993 eingeführt worden waren, aufgelöst und die übrigen Kommissariate faktisch entmachtet.
Nicaraguanische Frauenrechtsorganisationen, wie beispielsweise die TDF-Partnerorganisation MIRIAM, widmen sich umso verbissener der Sisyphusaufgabe, Mädchen und Frauen in Nicaragua ein sicheres, selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu ermöglichen. Wie sich die sich zunehmend verschlechternde frauenrechtliche Lage auf ihre Arbeit auswirkt, können Sie im folgenden Interview nachlesen.
TERRE DES FEMMES befragt die Rechtsberaterinnen ihrer Partnerorganisation MIRIAM zu den Erfahrungen mit den jüngsten Entwicklungen der frauenrechtlichen Lage in Nicaragua: Marjorie Ruíz und Heylim Jirón in Managua sowie Hazel Llanezosa Peralta in Estelí.
Unterstützen Sie MIRIAMs wichtige Arbeit und spenden Sie, um Mädchen und Frauen in Nicaragua ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen!
Stand: 07/2018