Mit Bildung zur Protagonistin des eigenen Lebens werden

Stipendiatin Monique Nguizana. Foto: © Daniel PaoulaiStipendiatin Monique Nguizana. Foto: © Daniel Paoulai
„Ich komme aus einer armen Familie. Ich habe drei Brüder und zwei Schwestern. Meine beiden Schwestern können nicht zur Schule gehen. Unsere Eltern schicken lieber die Jungen in die Schule, denn sie glauben, dass die Mädchen (..) später keine Arbeit finden können. Mein Wunsch ist es, einmal studieren zu können, wie Jacqueline Kaladaza, eine Mitarbeiterin von AAFMHL. Ich will dann arbeiten und andere unterstützen.“

Es ist eine besondere Freude, ein Mafa-Mädchen in die Schule gehen und ihre Bücher stolz an die Brust gedrückt tragen zu sehen. Warum? Weil es in Nordkamerun immer noch Dörfer gibt, in denen die Analphabetinnen-Quote bei fast 100% liegt. Eine unvorstellbare Situation in einem Land, in dem eigentlich die Schulpflicht gilt. Im letzten Schuljahr konnten 16 Schülerinnen ihre Ausbildung zur Bürofachfrau in der Berufsfachschule in Makandai fortsetzen – dank Ihrer Unterstützung!

In diesem Schuljahr werden vier weitere Mädchen in die Berufsfachschule aufgenommen. Die Grundschule konnten sie mit einem TDF-Stipendium erfolgreich abschließen.

Alle Mädchen kommen aus den Dörfern M’lay, Huva und Ldama im Mandara-Gebirge in Nordkamerun. Sie gehören zur Volksgruppe der Mafa. Die Mafa leben vor allem von der Landwirtschaft. Frauen sind für Haus, Hof und die Erziehung der Kinder verantwortlich. Daher hat Mädchenbildung für viele Familien keinen hohen Stellenwert. Die TDF-Stipendiatinnen stammen aus kinderreichen Familien. Meist ist nicht genug Geld für den Schulbesuch aller Kinder da. Oft sind auch Vater, Mutter oder beide Eltern schwer erkrankt, gestorben oder weggegangen, so dass die Kinder früh sich selbst und kleinere Geschwister versorgen müssen. Manche Mädchen leben als Waisen bei nahen Verwandten, haben dort aber einen anderen Status als eigene Kinder und können nicht mit der Finanzierung ihrer Schulgebühren rechnen.  

An den Grundschulen im Mandara-Gebirge ist daher nur jedes dritte Kind ein Mädchen. An den weiterführenden Schulen beträgt der Schülerinnen-Anteil nicht einmal zehn Prozent.

Fehlende Bildung wirkt sich auf das ganze restliche Leben aus: Mädchen kennen ihre Rechte nicht, sind in ihrer Entwicklung und in ihren Perspektiven eingeschränkt und können sich nur schwer Lebensentwürfen entziehen, die von außen an sie herangetragen werden: Frühverheiratung, harte Feldarbeit und ein Leben in anhaltender Armut.

TDF will diesen Zyklus gemeinsam mit ihrer kamerunischen Partnerorganisation AAFMHL durchbrechen und Mädchen zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen. Helfen auch Sie! Damit noch mehr Mädchen in Kamerun so selbstbewusst in die Kamera blicken wie diese Stipendiatinnen:

Foto: © TERRE DES FEMMES
Foto: © TERRE DES FEMMES
Foto: © TERRE DES FEMMES
Grundschulabsolventin Vendie Dakoza Foto: © Daniel Paoulai
Grundschulabsolventin Hakda Menagai. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Rachel Dabagai. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Vagana Tebedle. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Moussa Vadara. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Zaina Tchamaya. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Gganava Nguizana. Foto: © Daniel Paoulai
Berufsschülerin Fama Hawagai. Foto: © Daniel Paoulai
Schulleiter Christoph Nietsch eröffnet den Sponsorenlauf 2018. Foto: © Elisabeth-Lüders-Berufskolleg Hamm.
Besonderer Beliebtheit erfreute sich die Tombola. Foto: © Elisabeth-Lüders-Berufskolleg Hamm.