Den Töchtern die Hälfte des Himmels! Landfrauen und ihre Rechte

Foto: © Stiftung "Haus der Bauern".Foto: © Stiftung "Haus der Bauern".Frauen produzieren weltweit den Großteil der Nahrungsmittel - in manchen Gegenden der Erde bis zu 90 %. Und doch sind sie vom Besitz an Land und von der Kontrolle über die landwirtschaftlichen Produkte oft ausgeschlossen.

Godula Kosack, Vorstandsfrau von TERRE DES FEMMES, sprach am 8. März 2017 auf dem Internationalen Kongress zu globalen Bauernrechten über Landfrauen weltweit und speziell in Kamerun.

Weltweit sind nur etwa 10 bis 20 % des Landbesitzes in der Hand von Frauen. Ihre Parzellen sind in der Regel kleiner als die der Männer und von geringerer Qualität. Diskriminierende soziale Normen, Gesetze und traditionelle Strukturen halten Frauen vom Landbesitz fern. Häufig haben Frauen kein Erbrecht.

Auch in der Fischerei und Aquakultur spielen Frauen eine große Rolle – im Fang, in der Verarbeitung und in der Vermarktung. Trotzdem finden Gender-Fragen weltweit kaum Eingang in Richtlinien zur Entwicklung der Fischerei und Aquakultur.

Gleiche Arbeit zu schlechteren Konditionen in der Landwirtschaft und Fischerei sind das Eine, Pflichten im Privaten das Andere. Bereits als Mädchen werden Frauen auf eine Vielfachbelastung durch bäuerliche, häusliche, nährende und Kinder versorgende Tätigkeiten vorbereitet. Kindliches Spiel und Bildung sind für sie häufig Luxus und auch der „Dank“ im Alter für all diese Mühen bleibt in der Regel aus.

Auch der Arbeitstag der Mafa-Frauen beginnt vor Sonnenaufgang und endet lange nach Einbruch der Dunkelheit. Die Männer arbeiten während der Regenzeit ebenfalls auf den Feldern, während der Trockenzeit bauen sie oder bessern die Häuser aus. Trotzdem ist die Arbeitsbelastung der Frauen ungleich höher. Besonders ins Gewicht fällt aber, dass die Männer über das Produkt der Arbeit der Frauen verfügen. Die Erde und alles, was aus ihr hervorgeht, gehört den Männern.