© TERRE DES FEMMESAm 23. Mai 2022 haben sich die Väter im STARK!-Projekt wieder getroffen. Gemeinsam mit dem Projektteam Mozafer Kabbar und Désirée Birri haben sie reflektiert, welche Werte und Fähigkeiten sie an ihre Töchter weitergeben möchten und wie Loslassen gelingen kann.
Mit Wurzeln, Baumstamm, Blättern und Früchten ist der sogenannte Lebensbaum eine gute und visuelle Methode, um über die eigene Familie nachzudenken. Was bringe ich aus meiner Familie mit? Was hat mir bei meinen Eltern bzw. meinem Vater gefehlt? Was möchte ich in der Erziehung meiner Tochter gleich machen, was anders? Welche Werte sind mir wichtig? Welche Fertigkeiten möchte ich weitergeben?
Eine gute Bildung erachteten alle Väter an diesem Abend als wesentlich. Denn Wissen und Fertigkeiten sind das Einzige, was einem niemand nehmen kann. Die Männer haben sich aber auch über Charaktereigenschaften und Gefühle ausgetauscht: Ist Ungeduld nur negativ oder kann es auch eine positive Eigenschaft sein? Ist Weinen schlecht? Bedeutet streiten können nicht auch für die eigene Meinung einstehen und Konflikte aushalten können?
Ein Vater hat die Vorstellung seines persönlichen Baumes mit dem Satz beendet: „Das Glück meiner Tochter ist am wichtigsten!“ Damit war der Abend aber noch nicht zu Ende. Über verschiedene Zitate ist das Projektteam mit den Vätern zum Thema Loslassen ins Gespräch gekommen. Gerade das Loslassen der Töchter kann Angst machen, insbesondere wenn die 12-jährige Tochter bereits vom Auswandern träumt. Loslassen gebe aber auch Ruhe, so einer der Männer. Vor allem das Zitat vom Drachensteigen hat die Väter angesprochen: Wenn man möchte, dass der Drachen nicht nur fliegt, sondern immer weiter nach oben steigt, muss man ihm zutrauen, dass er mit dem Wind zurechtkommt, auch wenn es zwischendurch ruckelt und zuckelt. Nicht anders verhält es sich mit den Mädchen: Es braucht Vertrauen. Mit diesem Bild im Kopf und den Lebensbäumen in den Händen sind die Väter zuversichtlich nach Hause gegangen.