Archiv: Meldungen zu GNE

Gedenkveranstaltung zum 13. Todestag von Hatun Sürücü am 07.02.2018 - TERRE DES FEMMES fordert dringend: Das neue Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen muss bekannter gemacht werden!

Hatun Sürücü Gedenkstein. Foto: © TERRE DES FEMMES/Silke MorickHatun Sürücü Gedenkstein. Foto: © TERRE DES FEMMES/Silke MorickAm kommenden Mittwoch, den 07.02.2018 jährt sich der Todestag von Hatun Sürücü zum 13. Mal. Die Deutsch-Türkin wurde am 7. Februar 2005 mit 23 Jahren von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Berlin-Tempelhof erschossen. Es war ein sogenannter Ehrenmord, der die angeblich verletzte Ehre der Familie wiederherstellen sollte. Hatun Sürücü war mit 15 Jahren zwangsverheiratet worden und hatte sich aus der Ehe gelöst, um ihr Recht wahrzunehmen, selbstbestimmt zu leben. An den Mut der jungen Frau wird am Tatort in der Oberlandstraße in Berlin am 7. Februar um 14:00 Uhr mit einer Gedenkveranstaltung erinnert, an der TERRE DES FEMMES vertreten sein wird. Außerdem wird um 16:45 Uhr die Neuköllner- Gleichstellungsbeauftragte Sylvia Edler vor dem Rathaus in Neukölln eine Fahne hissen.

Weiterlesen ...

„Mein Weg. Mein Glück. Mein Ziel!“ am 22.01.18 im Theaterhaus Stuttgart

Theaterszene am 22.01.2018. Foto: © TERRE DES FEMMESTheaterszene am 22.01.2018. Foto: © TERRE DES FEMMESKomplett ausgebucht war am Montagabend die einmalige öffentliche Veranstaltung unseres interaktiven Theaterstücks „Mein Weg. Mein Glück. Mein Ziel!“ im Stuttgarter Theaterhaus. Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES e. V., begrüßte die Anwesenden mit einführenden Worten.

Das Stück, das TERRE DES FEMMES zusammen mit der Beratungsstelle YASEMIN und der mobilen Theaterbühne „Mensch: Theater!“ in Schulen in Baden-Württemberg zeigt, berührte und begeisterte das Publikum, das zum Mitmachen aufgefordert wurde. In der anschließenden Podiumsdiskussion erfuhren die ZuschauerInnen, vor welchen Herausforderungen geflüchtete Mädchen und Frauen bei ihrem Ankommen in Deutschland stehen und wie generell geholfen werden kann, wenn patriarchale familiäre Strukturen gesellschaftliche Partizipation behindern.

Weiterlesen ...

Öffentliche Aufführung des Interaktiven Theaterstück „Mein Weg. Mein Glück. Mein Ziel!“ am 22. Januar 2018 im Theaterhaus Stuttgart mit Podiumsdiskussion

Canan Kir und Marilena Weichert von „Mensch: Theater!“. Foto: © TERRE DES FEMMESCanan Kir und Marilena Weichert von „Mensch: Theater!“.
Foto: © TERRE DES FEMMES

Seit Oktober 2017 wurde das Theaterstück „Mein Weg, Mein Glück, Mein Ziel! Der Start in (m)ein neues Leben“ erfolgreich an verschiedenen Schulen in Baden-Württemberg aufgeführt. Das Theaterstück erzählt die Geschichte einer geflüchteten Familie in Deutschland und konzentriert sich auf die 17-jährige Tochter, die in Deutschland neuen Vorurteilen begegnet, aber auch neue Freiheiten entdeckt. Ihr Verhalten verunsichert den Rest der Familie. Die einzelnen Szenen, die durch das Mitwirken der ZuschauerInnen ergänzt werden können, sollen das Publikum gegen Gewalt an Mädchen und Frauen im Kontext von Flucht sensibilisieren. Das Theaterprojekt ist eine Kooperation von TERRE DES FEMMES mit dem Theaterensemble „Mensch: Theater!“ und der mobilen Beratungsstelle Yasemin.

Das Stück wird nun einmalig öffentlich im Theaterhaus Stuttgart aufgeführt. Anschließend an diese Aufführung sind alle Gäste zu einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Der Weg, das Ziel – wo bleibt das Glück? Herausforderungen und Chancen geflüchteter Mädchen und Frauen in Deutschland“ eingeladen. Hier werden die Inhalte aufgegriffen und diskutiert, mit Hintergrundwissen versehen und es können mögliche Fragen geklärt werden.

Weiterlesen ...

Informationsschrift von TERRE DES FEMMES zu den neuen Regelungen des Gesetzes zur Bekämpfung von Kinderehen

Plakat STOP Frühehen
Plakat STOP Frühehen

Seit 22. Juli 2017 ist das Gesetz gegen Kinderehen in Kraft. Seitdem gilt in Deutschland das Mindestheiratsalter 18 ohne Ausnahme, und Minderjährige dürfen nicht mehr in einer religiösen oder sozialen Zeremonie verheiratet oder verlobt werden. Doch diese Neuregelungen sind noch viel zu wenig bekannt!

Daher hat TERRE DES FEMMES eine Informationsschrift zusammengestellt, in der auf 12 Seiten eine Übersicht über die Gesetzesänderungen inklusive Fallbeispiel zu finden ist sowie Hintergrundinformationen zu Frühehen. Ein 10-Punkte-Plan zur ersten Orientierung bzgl. Hilfe und Unterstützung bei (drohender) Früh-/Zwangsverheiratung schließt das Angebot ab.

Weiterlesen ...

Der Todestag von Arzu Özmen jährt sich 2017 zum sechsten Mal

Gedenken für Arzu Özmen. Foto: © TERRE DES FEMMESGedenken für Arzu Özmen. Foto: © TERRE DES FEMMESWir erinnern an Arzu Özmen, die am 01.11.2011 von ihrem Bruder ermordet wurde.

Als im August 2011 der Familie Özmen bekannt wurde, dass ihre Tochter Arzu eine Liebesbeziehung mit einem nichtgläubigen Arbeitskollegen führte, musste sie ihren Arbeitsplatz kündigen. Sie wurde geschlagen und in der Wohnung eingesperrt. Daraufhin flüchtete Arzu in ein Frauenhaus und erstattete Anzeige. Nach längerer Suche entdeckte eine Schwester Arzus, die bei der Stadtverwaltung arbeitete, den Aufenthaltsort. Sie hatte das Frauenhaus verlassen um ihren Freund zu besuchen. Noch in derselben Nacht wurde Arzu von fünf Geschwistern aus der Wohnung ihres Freundes entführt und erschossen.

Die treibende Kraft hinter dieser Tötung war Arzus Vater Fendi Özmen. Die tödlichen Schüsse sind jedoch von Fendis Sohn, Osman Özmen abgefeuert worden. Er war laut TAZ das am ehesten zu entbehrende Familienmitglied. Am Mittwoch, den 16. Mai 2012, wurden die Urteile im Fall Arzu Özmen verkündet. Von den fünf Geschwistern wurde Osman Özmen zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt. Sirin und Kirer Özmen bekamen zehn Jahre, Kemal und Elvis Özmen fünf Jahre und sechs Monate. Arzus Vater wurde zu sechs Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der Richter sprach von einem so genannten Ehrenmord.

Weiterlesen ...

„Endlich können wir über Themen sprechen, die sonst im Schulalltag nicht vorkommen!“ – Abschluss des Schultheaterprojekts zu Gewalt im Namen der Ehre in Hessen

Marilena Weichert und Canan Kir von "Mensch:Theater!". Foto: © Hesssiches KultusminsiteriumMarilena Weichert und Canan Kir von "Mensch:Theater!". Foto: © Hesssiches KultusminsiteriumVon Juni bis September 2017 wurde unser interaktives Schultheaterstück „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ erstmalig auch an Schulen in Hessen aufgeführt. Mehr als 700 SchülerInnen, die sich 62 verschiedenen Nationalitäten angehörig fühlen, sahen das Stück zum Thema Gewalt im Namen der Ehre und nahmen an den anschließenden Vertiefungsworkshops teil. Die Aufführungen in Hessen wurden von TERRE DES FEMMES in Kooperation mit dem Theaterensemble von Mensch: Theater! und der Darmstädter Beratungsstelle Mäander e.V realisiert. Finanziert wurde das Projekt durch das Hessische Kultusministerium sowie das Hessische Ministerium des Innern und für Sport (Netzwerk gegen Gewalt).

Weiterlesen ...

Schulungen zum Thema „STOP harmful traditional practices“ in Berlin erfolgreich durchgeführt

Foto: © TERRE DES FEMMESFoto: © TERRE DES FEMMESIm Rahmen des von Aktion Mensch geförderten Projektes „STOP harmful traditional practices – patriarchale Gewalt verhindern“ wurden bisher über 140 MulitplikatorInnen geschult.

Ziel des Projektes, welches über drei Jahre in Berlin läuft, ist zum einen, haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen von Stadtteil- und Familienzentren sowie von Flüchtlingseinrichtungen mit gezielten Schulungen zu sensibilisieren und konkrete Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zum anderen bietet TERRE DES FEMMES betroffenen Mädchen und Frauen notwendige Hilfe in Form von professioneller Beratung, Sensibilisierung und Prävention.

 

 

 

Weiterlesen ...

Wir haben es geschafft: Bundestag beschließt Gesetz gegen Frühehen

Wir haben es geschafft!!!

In der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 2017 hat der Bundestag ein Gesetz beschlossen, das Frühehen verhindern bzw. Betroffene besser schützen soll. Kernpunkt ist zum einen die Festlegung des Mindestheiratsalters in Deutschland auf 18 Jahre. Bisher gab es noch eine Ausnahmeregelung, mit der man ab 16 Jahren heiraten konnte. Zum anderen werden Ehen, die im Ausland von Minderjährigen geschlossen werden, zukünftig in Deutschland nicht mehr anerkannt bzw. aufgehoben. TERRE DES FEMMES hat sich im Rahmen des Schwerpunktes „STOP Frühehen!“ vor allem für ein Mindestheiratsalter von 18 Jahren eingesetzt und dem Bundesjustizministerium vor einem Jahr 108.811 gesammelte Unterschriften übergeben. Zu den ErstunterzeichnerInnen der Petition „Frühehen stoppen – Bildung statt Heirat!“ gehören u.a. Sibel Kekilli, Nazan Eckes, der deutsche Juristinnenbund und die deutsche Kinderhilfe. Der nun erzielte Erfolg zeigt: Hartnäckigkeit zahlt sich aus!

Weiterlesen ...

Sürücü-Brüder in Istanbul freigesprochen

Im Prozess gegen die Brüder Mutlu, 38, und Alpaslan Sürücü, 36, ist am Dienstag, den 30. Mai das Urteil gefallen. Die Brüder, die wegen Beihilfe zur vorsätzlichen Tötung ihrer Schwester Hatun Sürücü angeklagt waren, sind aufgrund mangelnder Beweislage in allen Punkten freigesprochen worden. In der Begründung des zuständigen Istanbuler Gerichts hieß es, es hätten "nicht genügend eindeutige und glaubhafte, klare Beweise gefunden werden können".

Die 23-jährige Hatun Sürücü wurde von am 7. Februar 2005 auf offener Straße in Berlin-Tempelhof von ihrem jüngeren Bruder erschossen, weil sie ein freies und selbstbestimmtes Leben führen wollte. Sie hatte sich aus einer Ehe befreit, zu der sie im Alter von 15 Jahren gezwungen wurde. Damit verstieß sie gegen die strengen Regeln ihrer Familie und beschmutzte nach deren Verständnis die Familienehre.

Weiterlesen ...

Bericht zur öffentlichen Anhörung im Rechtsausschuss

Der in den Bundestag eingebrachte Gesetzentwurf zur Bekämpfung von Kinderehen (PDF) wurde am Mittwoch, dem 17. Mai 2017 in einer öffentlichen Anhörung im Rechtsausschuss behandelt.

Gemäß dem Entwurf soll das Ehemündigkeitsalter in Deutschland ausnahmslos auf 18 Jahre festgelegt werden. Die bisherige Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen schon mit 16 zu heiraten, wird abgeschafft. Demnach sollen auch Ehen, die im Ausland mit Personen unter 16 Jahren geschlossen worden sind, nicht anerkannt werden. Ehen, die im Ausland mit Personen zwischen 16 und 18 Jahren geschlossen wurden, sollen durch ein Gerichtsverfahren beim Familiengericht aufgehoben werden. Nur in wenigen Ausnahmen (Härtefällen) sollen diese Ehen in Deutschland noch weiterhin Bestand haben.

Zu dem Entwurf haben acht Sachverständige Stellung bezogen, darunter auch die TERRE DES FEMMES-Referentin zu Gewalt im Namen der Ehre, Monika Michell.

Weiterlesen ...

Öffentliche Anhörung im Rechtsausschuss zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Bekämpfung von Frühehen

TERRE DES FEMMES Aktion gegen Fruehehen. Foto: © Uwe SteinertDer Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Bekämpfung von Frühehen wurde am 21. April 2017 in den Bundestag eingebracht und an die zuständigen Ausschüsse weitergeleitet. Er wird am 17. Mai 2017 in einer öffentlichen Anhörung im Rechtsausschuss behandelt und soll noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden.

Bisher war es in Deutschland möglich, mit Ausnahmegenehmigung des jeweiligen Familiengerichtes bereits mit 16 Jahren zu heiraten. Der Gesetzesentwurf zur Bekämpfung von Frühehen sieht vor, das Mindestheiratsalter in Deutschland auf 18 Jahre ohne Ausnahmen festzusetzen.

Für die Umsetzung dieser Forderung haben wir bereits viel geleistet! Im Mai letzten Jahres konnte TERRE DES FEMMES dem Justizministerium über 100.000 gesammelte Unterschriften zur Durchsetzung des Mindestheiratsalters 18 Jahre ohne Ausnahme überreichen.

Weiterlesen ...

Weiter geht’s! – Unser Schultheaterprojekt „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ startet im Juni 2017 in Hessen

SpielszeneSpielszene aus "Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?". Foto: © TERRE DES FEMMESDas erfolgreiche Theaterstück „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ kehrt zurück auf die Bühne. Ab Juni 2017 finden insgesamt zehn Aufführungen an Schulen in Hessen statt. Kooperationspartner des Projekts sind das Theaterensemble von Mensch: Theater! sowie die Darmstädter Beratungsstelle Mäander. Finanziert wird das Projekt durch das Hessische Kultusministerium sowie das Hessische Netzwerk gegen Gewalt.

„Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ ist ein Theaterstück zur Prävention von Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat. In den einzelnen Szenen werden Themen und Konflikte behandelt, unter denen besonders Jugendliche aus patriarchal geprägten Familien leiden: Kontrolle durch Familienmitglieder, Isolierung von den MitschülerInnen, Verbot von Liebesbeziehungen, Ächtung von Homosexualität, Zwang zur Jungfräulichkeit oder Zwangsverheiratung.

Weiterlesen ...

Erinnerung an die „Ehren“-Mordopfer zum neunten Todestag von Morsal Obeidi

Grab Morsal Obeide. Foto: © TERRE DES FEMMES e.V.Grab von Morsal Obeide. Foto: © TERRE DES FEMMES e.V.Am Montag, den 15. Mai 2017 jährt sich zum neunten Mal der „Ehren“-Mord an Morsal Obeidi in Hamburg. Die 16-jährige Deutsch-Afghanin wurde von ihrem Bruder Ahmad mit 23 Messerstichen getötet.

Weil sich Morsal den patriarchalischen Lebensvorstellungen ihrer Familie nicht beugen und ein selbstbestimmtes Leben führen wollte, kam es immer wieder zu gewalttätigen Konflikten innerhalb der Familie, insbesondere mit ihrem Bruder Ahmad und ihrem Vater. Die letzten zwei Jahre vor ihrem Tod floh sie mehrfach in Einrichtungen der Kinder- und Jugendnothilfe, doch kehrte immer wieder zu ihrer Familie zurück. Ihre Ermordung war der Abschluss einer langen Leidensgeschichte. Am 13. Februar 2009 verurteilte das Hamburger Landgericht Ahmad Obeidi wegen heimtückischen Mordes zu lebenslanger Haft.

Zum neunten Todestag von Morsal Obeidi möchte TERRE DES FEMMES den „Ehren“-Mordopfern gedenken und daran erinnern, dass Morsals Tod kein Einzelfall war und der Handlungsbedarf immer noch sehr groß ist. In Deutschland sind viele junge Frauen, die eine vermeintliche Familienehre verletzt haben, welche in Wahrheit der Erhaltung traditionell-patriarchalischer Normen und Machtverhältnisse dient, anhaltend der Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt.

Weiterlesen ...

Prozess gegen Sürücü-Brüder erneut vertagt – Ausreisesperre aufgehoben

Am 16. Februar 2017 wurde der Prozess gegen die zwei Brüder nach dreimonatiger Unterbrechung fortgesetzt. Wie schon bei der vorherigen Verhandlung im Oktober wurde der Prozess kurz nach Verhandlungsbeginn auf den 30. März 2017 vertagt. Es fehlt die wichtigste Zeugin.

Angeklagt sind die beiden Männer, ihren jüngsten Bruder mit dem Mord an ihrer Schwester Hatun Sürücü beauftragt und dafür die Tatwaffe besorgt zu haben. Hatun Sürücü wurde am 7. Februar 2005 auf offener Straße in Berlin-Tempelhof erschossen, der Täter war zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt. Er wurde in Deutschland zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt und anschließend in die Türkei abgeschoben. Die beiden derzeitigen Angeklagten wurden damals aus Beweismangel freigesprochen; eine erneute Verfahrensaufnahme in Deutschland 2007 verhinderte ihre Ausreise in die Türkei. Im Januar 2016 wurde der Prozess gegen die zwei Brüder in Istanbul neu aufgenommen.

Weiterlesen ...

Hatun Sürücü: der mutigen Frau gedachten Veranstaltungen in Tempelhof und Neukölln

Am 7. Februar jährte sich der Todestag von Hatun Sürücü. Die junge Frau war 23 Jahr alt, als sie vor 12 Jahren Opfer eines sogenannten Ehrenmordes wurde. Auf offener Straße wurde Hatun Sürücü von ihrem jüngeren Bruder erschossen. Hatun Sürücü steht mit ihrem Schicksal stellvertretend für all jene Mädchen und Frauen, denen aufgrund ihrer Entscheidung für ein selbstbestimmtes und freies Leben ebendieses genommen wurde. Der Todestag von Hatun Sürücü mahnt deswegen nicht nur, null Toleranz zu zeigen gegenüber patriarchalen Wertvorstellungen, die sich in einer vermeintlichen Ehre und überkommenen Traditionen artikulieren. Gleichzeitig ist das Gedenken Hatun Sürücüs eine Aufforderung an alle, jeglicher Gewalt gegen Frauen ein klares „Nein“ entgegenzusetzen und für ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung lautstark einzutreten.

Bei der Kranzniederlegung am Tatort verliest TDF-Referentin Monika Michell die Bei der Kranzniederlegung am Tatort verliest TDF-Referentin Monika Michell die "Ehren"-Mordopfer aus dem Jahr 2016.
Foto: © TERRE DES FEMMES

Dieses Jahr gedachten erstmals zwei Veranstaltungen an Hatun Sürücü, bei denen auch TERRE DES FEMMES vertreten war. Neben der alljährlichen Kranzniederlegung am Tatort in der Oberlandstraße in Berlin-Tempelhof, hissten über hundert Menschen gemeinsam mit der Neuköllner Gleichstellungsbeauftragten Sylvia Edler und der Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey (SPD) eine Fahne auf dem Rathausplatz.

Weiterlesen ...