Im Juli sowie Oktober bis Dezember 2014 werden an baden-württembergischen Schulen die ersten Aufführungen des interaktiven Theaterstücks „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ stattfinden – ein Theaterstück gegen Gewalt im Namen der Ehre und Zwangsheirat. Das Theaterprojekt ist eine Kooperation von TERRE DES FEMMES mit dem Theaterensemble „Mensch: Theater!“ und der mobilen Beratungsstelle Yasemin.
- Projektflyer "Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre? - Ein Theaterstück gegen Gewalt im Namen der Ehre" (PDF-Datei)
- Bericht zur Premiere des Stückes
- Zwischenbericht nach der 1. Phase
Probeneindrücke. Foto: © Mensch.Theater
Inhalt: Die Szenen des Theaterstücks behandeln Konflikte, unter denen besonders Jugendliche aus patriarchal geprägten Familien leiden: Kontrolle durch Familienmitglieder, Isolierung von den MitschülerInnen, Verbot von Liebesbeziehungen, Ächtung von Homosexualität, Zwang zur Jungfräulichkeit, Einschränkungen in der Berufswahl, Lebensentwürfe werden von den Eltern vorgegeben.
Um die Authentizität der Inhalte sicherzustellen, wurden die Szenen in Zusammenarbeit mit einem Mädchenbeirat erarbeitet. Der Beirat setzt sich aus jungen Frauen zusammen, die selbst von Gewalt im Namen der Ehre betroffen waren.
Ziele und Zielgruppe: Das Theaterstück ist eine Einladung an alle Jugendlichen, die eigenen Verhaltensweisen, Vorstellungen und Werte zu hinterfragen. Es soll sie in ihrer Suche nach einem selbstbestimmten Weg stärken und gleichzeitig für kulturelle Unterschiede im Alltag der jungen Menschen sensibilisieren.
Probeneindrücke. Foto: © Mensch.Theater.Methode interaktives Forumtheater: Durch die Methode werden die Schülerinnen und Schüler aktiv ins Geschehen einbezogen. Sie können den Verlauf der Szenen mitbestimmen und finden gemeinsam mit den SchauspielerInnen Lösungsansätze für die dargestellten Konflikte. Die Grenze zwischen ZuschauerInnen und Bühne wird aufgehoben. Das Publikum erlebt und lebt Theater. Das Ensemble von „Mensch: Theater!“ erhebt dabei nicht den Zeigefinger, sondern begibt sich mit den Jugendlichen aktiv auf die Suche nach Antworten. Im Anschluss an das Theaterstück besteht die Möglichkeit, das Erlebte in einem theaterpädagogischen Workshop zu vertiefen. Eine Beraterin der baden-württembergischen Beratungsstelle für junge Migrantinnen YASEMIN begleitet die Aufführungen. Es ist wünschenswert, dass das Theaterprojekt von einer Lehrkraft vor- und nachbereitet wird. Theaterpädagogisches Begleitmaterial (PDF-Datei), die TDF- Unterrichtsmappe „Zwangsheirat“ und weitere Materialien und Medien stehen dafür zur Verfügung.
Probeneindrücke. Foto: © Mensch.Theater.Organisatorisches
Spieldauer: 45-60 min
Anschließender Workshop: 75-90 min
Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 6.-13. Klasse, max. 75 Schülerinnen und Schüler pro Aufführung
Ort: Aula/Turn- oder Mehrzweckhalle Ihrer Schule
Termine: Genauere Terminabsprachen erfolgen mit den Schulen individuell.
Kosten:
Die ersten 20 Aufführungen sind in Baden-Württemberg kostenfrei.
Die Kosten für Aufführungen in anderen Bundesländern werden individuell mit den Schulen abgesprochen.
Feste Termine für 2014:
07. Juli Remshalden
10. Juli Pforzheim
16. Juli Pforzheim
17. Juli Sindelfingen
18. Juli Mannheim
- Sommerpause –
16. Oktober zwei Termine Heilbronn
20. Oktober Ulm
24. Oktober Stuttgart
05. November Heilbronn
06. November Neckarsulm
12. November Göppingen
14. November Crailsheim
19. November Esslingen
21. November Backnang
24. November Stuttgart
26. November Stuttgart
04. Dezember Böblingen
05. Dezember Stuttgart
Sie haben Interesse, das Theaterstück „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ an Ihre Schule zu holen? Dann melden Sie sich bei uns!
Rahel Volz, Projektleitung, Tel. 030 40 50 46 99 0,
E-Mail: ehrverbrechen-bw@frauenrechte.de
Mensch:Theater! ist ein mobiles Theaterensemble für Präventionstheater, Theater gegen das Vergessen und theaterpädagogische Projektarbeit.
Die mobile Beratungsstelle YASEMIN wendet sich an Migrantinnen, in Einzelfällen an junge Männer und junge Paare, zwischen 12 und 27 Jahren, die von Gewalt im Namen der so genannten Ehre und/ oder von Zwangsverheiratung betroffen sind. Sie werden in Krisen- und Konfliktsituationen begleitet und beraten. Ebenso werden vertraute Dritte wie zum Beispiel Lehrpersonal oder soziale Fachkräfte beraten und Präventionsveranstaltungen an Schulen durchgeführt.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds und des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg kofinanziert.