Brüsseler Treffen zu Menschenhandel und Treffen des „Brussels Call“ für ein europaweites Sexkaufverbot

Dimitris Avramopoulos, EUCSPTHB. Foto: © TERRE DES FEMMESDimitris Avramopoulos, EUCSPTHB. Foto: © TERRE DES FEMMESVom 5.-6. Dezember 2017 fand in Brüssel das halbjährliche Treffen der EU-Zivilgesellschaftsplattform gegen Menschenhandel statt. Die EU Kommission bringt hier über 100 VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen zusammen, um sich über europäische Entwicklungen im Bereich Menschenhandel auszutauschen und untereinander zu vernetzen. Dr. Andrea Tivig nahm als TERRE DES FEMMES Referentin zu Frauenhandel und Prostitution an dem Treffen teil. Das Treffen ermöglicht den Austausch zwischen nationalen RegierungsvertreterInnen/ BerichterstatterInnen zu Menschenhandel und den Zivilgesellschaftsorganisationen des EU-Mitgliedstaates.

Der EU-Kommissar für Migration, Inneres, und Bürgerschaft Dimitris Avramopoulos hat auf der Veranstaltung die neue Mitteilung der Kommission zu den Nachfolgeaktivitäten der EU Strategie zu Menschenhandel 2012-2016 (PDF-Datei) präsentiert. Wir hatten gehofft, dass es nicht nur eine Mitteilung, sondern tatsächlich eine mehrjährige Nachfolgestrategie geben würde. Dies ist leider nicht geschehen. Erfreulich ist jedoch, dass unser Einsatz für die Berücksichtigung der geschlechterspezifischen Dimension des Menschenhandels erfolgreich war, und in der Mitteilung sehr klar dargestellt wird.

Die Mitteilung definiert Prävention als Kernstück der EU Aktivitäten gegen Menschenhandel. In einem Workshop haben sich daher die Nichtregierungsvertreter darüber ausgetauscht, welche Präventionsaktivitäten und -kampagnen am effektivsten sind. Diese Erfahrungsberichte werden in der zukünftigen EU Kampagne gegen Menschenhandel berücksichtigt werden.

Parallel zu dem Plattformtreffen fand in Brüssel auch ein Treffen der abolitionistischen Organisationen Europas statt. Diese sogenannte „Brussels Call“-Bündnis setzt sich für die Einführung des europaweiten Sexkaufverbots ein, einer Forderung, die das Europäische Parlament in seiner Abstimmung 2014 ebenfalls unterstützt hat.

 

Stand: 12/2017