Weltkongress „Prostitution: weder Sex noch Arbeit!“

Weltkongress 2019Vom 02.-04. April 2019 hat der Weltkongress von CAP International, SOLWODI e.V. und Armut und Gesundheit e.V. in Mainz an der Johannes Gutenberg-Universität stattgefunden. Es ist der dritte Weltkongress dieser Art - dieses Mal aber in Deutschland! Der Kongress hat 300 AktivistInnen und VertreterInnen von NGOs aus 30 Ländern nach Deutschland gebracht hat. 40 RednerInnen haben ihr Wissen und ihre Erfahrungen geteilt und mit dem Publikum gemeinsam erarbeitet, warum das System der Prostitution Gewalt an Frauen ist, wie diese aussieht, und warum die Reduktion der Nachfrage und damit die Kriminalisierung der Sexkäufer der einzige Weg sind, um dies einzudämmen.

Auftakt des Kongresses war ein „Marsch der Überlebenden“ und eine Pressekonferenz mit Rosen Hicher (Frankreich), Marie Merklinger (Deutschland), Amelia Tiganus (Rumänien), Sandra Norak (Deutschland), Mickey Meji (Südafrika), Cherie Jimenez (USA), Rachel Moran (Irland) und Marie Drouin (Kanada). Zwei gut gefüllte Tage boten viele Informationen, Eindrücke und Denkanstöße für das Publikum. Als Teil des Kongresses wurde auch das 20-jährige Jubiläum der Einführung des Sexkaufverbots in Schweden gefeiert. 1999 hat Schweden als erstes Land das Sexkaufverbot eingeführt und damit als Vorbild für andere Länder gedient. Der Botschafter für Menschenhandel Per-Anders Sunesson war vor Ort in Mainz und berichtete, dass mittlerweile 80 Prozent der SchwedInnen sich gegen Prostitution positionieren und das nordische Modell unterstützen. Dies zeigt wie effektiv das Gesetz auch für einen Normenwandel in der Gesellschaft ist. Für Sunesson ist diese Gesetzgebung der einzige Weg, die Nachfrage und damit Gewalt an Frauen einzudämmen.

Ein Strategieworkshop am Donnerstag brachte deutsche AktivistInnen zusammen. Drei Kampagnen wurden vorgestellt: #rotlichtaus, #ichbinkeinfreier sowie die Fahnenaktion zu Prostitution die TERRE DES FEMMES zum 25. November 2019, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen plant. Das Ziel ist die deutsche Gesellschaft zu einem Umdenken zu bewegen und der Normalisierung der Prostitution entgegenzuwirken.

Auf der Facebook Seite von CAP International kann man auf Fotos und Aufnahmen des Livestreams der Veranstaltung weiterhin zugreifen. Die aus dem Weltkongress resultierende Mainzer Erklärung fordert die Einführung des Sexkaufverbots in Deutschland. Sie wurde bisher schon von über 70 NGOs und vielen Einzelpersonen unterstützt. Unterschreiben auch Sie!

 

Stand 4/2019