Aktuelles zum Thema frauenfeindliche Werbung

Bilanz des Deutschen Werberates 2014: 14 Unternehmen gerügt – alle wegen frauenfeindlicher Werbung

Die Jahresbilanz des Deutschen Werberates zeigt, dass Werbungen nach wie vor viel zu häufig frauendiskriminierende Inhalte enthalten. Immer wieder versuchen Unternehmen Produkte und Dienstleistungen mit Frauenkörpern als Hingucker zu bewerben - ganz nach dem Motto SEXism SELLS! TERRE DES FEMMES fordert deshalb ein stärkeres Vorgehen gegen die jeweiligen Unternehmen und kämpft weiterhin für einen Bewusstseinswandel, sodass Frauen in Zukunft nicht mehr zu Werbezwecken instrumentalisiert und degradiert werden.

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Müller Milch macht Werbung für Schläge als Erziehungsmaßnahme

Die Firma Molkerei Alois Müller bewirbt in einem aktuellen Werbespot eines seiner Produkte mit der Drohung einer Mutter an die Tochter, dass sie mit Schläge von ihrem Vater zu rechnen hat, weil sie sich hat tätowieren lassen.

In dem Werbespot wird eine konservative Familie gezeigt, bei der die Tochter des Hauses aus der ihr vorgegebenen Rolle ausschert und ihren eigenen Weg geht. Wir freuen uns über das moderne Rollenbild der Tochter, die sich gegen die häuslichen Konventionen stellt. Unsere Freude schlägt jedoch schnell in Entsetzen um, als die Mutter der Tochter verdeutlicht, dass ihre Entscheidung sich tätowieren zu lassen vom Vater mit Schläge sanktioniert werden wird.

Uns bleibt bei dieser Botschaft das Lachen wie auch der Müller Joghurt im Halse stecken, denn die Fakten zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind kein Anlass, sich mit einer vermutlich witzig gemeinten Werbung darüber lustig zu machen.

Deswegen haben wir einen Protestbrief an die Molkerei Alois Müller wie auch an den Deutschen Werberat geschrieben.

Update (24.06.2014): Die Firma Müller Milch sowie der Deutsche Werberat haben uns inzwischen geantwortet. Überraschenderweise findet weder der Werberat noch Müller Milch die Werbung gewaltverherrlichend: "Dank der gesungenen Dialoge in Reimform erhält jede Nachricht eine souveräne Leichtigkeit. Die Spots sollen vor allem Spaß machen und eine große Portion gute Laune in den Alltag bringen. Selbstverständlich wollen wir damit in keinster Weise körperliche Gewalt propagieren oder verherrlichen."

Für uns hört der Spaß allerdings bei Gewalt auf, egal ob lustig verpackt oder nicht. Wir fordern Müller Milch daher nachdrücklich auf, diesen Werbespot aus dem Programm zu nehmen!

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Nach Massenprotesten: Redcoon wird vom Werberat öffentlich gerügt

Unsere Protestaktion war erfolgreich: Nach zahlreichen Beschwerden aus der Bevölkerung hat der Deutsche Werberat die Firma Redcoon für ihre aktuelle Werbekampagne öffentlich gerügt. Auch nach Meinung des Werberats vermittelten die Werbemaßnahmen „den Eindruck, dass Frauen generell ‚billig’ und leicht verfügbar seien. Ein Bezug zu den vom Online-Händler vertriebenen Produkten sei rein künstlich. Der Begriff ‚billig’ würde durchgehend mit sexuellen Anspielungen verbunden und dadurch doppeldeutig aufgeladen.“

 

Nach anfänglicher Weigerung auf die öffentliche Rüge vom Werberat zu reagieren, hat sich das Unternehmen Redcoon inzwischen bereit erklärt, drei vom Werberat gerügte TV-Spots gegen einen nicht beanstandeten Spot auszutauschen. Zu den Internet-Spots hingegen hat sich Redcoon weiterhin nicht geäußert.

Zumindest teilweise zeigt sich am Fall Redcoon, dass sich der Protest lohnt!

 

Frauenbild in der Werbung – TERRE DES FEMMES zu Gast beim Deutschen Werberat

Am Mittwoch, den 16. Oktober 2013, veranstaltete der Deutsche Werberat die dritte „Konferenz Werbung und Gesellschaft“. Debattiert wurde über das „Frauenbild in der Werbung - Selbstdisziplinäres Handeln der Werbewirtschaft.“

Neben Irmingard Schewe-Gerigk, der Vorstandsvorsitzenden von TERRE DES FEMMES, sprachen Vertreterinnen vom Deutschen Frauenrats und Pinkstinks Germany. Zudem informierten ExpertInnen aus der Wissenschaft über die Wirkung von Medien und Werbung.

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