Die Firma Molkerei Alois Müller bewirbt in einem aktuellen Werbespot eines seiner Produkte mit der Drohung einer Mutter an die Tochter, dass sie mit Schläge von ihrem Vater zu rechnen hat, weil sie sich hat tätowieren lassen.
In dem Werbespot wird eine konservative Familie gezeigt, bei der die Tochter des Hauses aus der ihr vorgegebenen Rolle ausschert und ihren eigenen Weg geht. Wir freuen uns über das moderne Rollenbild der Tochter, die sich gegen die häuslichen Konventionen stellt. Unsere Freude schlägt jedoch schnell in Entsetzen um, als die Mutter der Tochter verdeutlicht, dass ihre Entscheidung sich tätowieren zu lassen vom Vater mit Schläge sanktioniert werden wird.
Uns bleibt bei dieser Botschaft das Lachen wie auch der Müller Joghurt im Halse stecken, denn die Fakten zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind kein Anlass, sich mit einer vermutlich witzig gemeinten Werbung darüber lustig zu machen.
Deswegen haben wir einen Protestbrief an die Molkerei Alois Müller wie auch an den Deutschen Werberat geschrieben.
Update (24.06.2014): Die Firma Müller Milch sowie der Deutsche Werberat haben uns inzwischen geantwortet. Überraschenderweise findet weder der Werberat noch Müller Milch die Werbung gewaltverherrlichend: "Dank der gesungenen Dialoge in Reimform erhält jede Nachricht eine souveräne Leichtigkeit. Die Spots sollen vor allem Spaß machen und eine große Portion gute Laune in den Alltag bringen. Selbstverständlich wollen wir damit in keinster Weise körperliche Gewalt propagieren oder verherrlichen."
Für uns hört der Spaß allerdings bei Gewalt auf, egal ob lustig verpackt oder nicht. Wir fordern Müller Milch daher nachdrücklich auf, diesen Werbespot aus dem Programm zu nehmen!