Der Zornige Kaktus 2019: Der Gewinner... wird gerade benachrichtigt!

Der Zorniger Kaktus

Vom 08. April bis zum 14. Juni sind bei uns zahlreiche Nominierungen für sexistische Werbung eingegangen.

Unsere TERRE DES FEMMES-Jury, bestehend aus TERRE DES FEMMES-Vorstandsfrau Inge Bell, Leiterin der Abteilung Kommunikation Nastassja Wachsmuth und den beiden ehrenamtlichen Mitfrauen Gislinde Nauy und Dagmar Moeller-Bartelmann, hat über die unmöglichsten Finalisten abgestimmt.

Zwischen diesen drei wurde bis zum Schluss fleißig abgestimmt und der Gewinner steht nun fest! Bevor wir jedoch das Ergebnis publik machen, wollen wir dem ausgewählten Kandidaten die Möglichkeit geben ein Statement abzugeben: Also dranbleiben – es bleibt spannend!

 

Die Finalisten 2019

Vorschlag 1: „Danke Mama, dass du nicht Papa bist!“ (EDEKA) "Danke Mama, dass du nicht Papa bist!" (EDEKA)

„Danke Mama, dass du nicht Papa bist!“ Mit diesem Clip hat EDEKA es geschafft, in gut einer Minute sowohl Männer als auch Frauen auf Klischees aus dem vorigen Jahrhundert zu reduzieren. Väter können nicht mit ihren Kindern alleine gelassen werden, ohne völlig überfordert gleich das Kindeswohl zu gefährden. Zum Glück ist Mama da, die selbstverständlich das von der Natur gegebene Muttergen hat.

Unsere Jury findet es erschreckend, dass auch heute noch Frauen als geborene Mütter geheiligt werden, während suggeriert wird, dass auch bemühte Männer keine guten Väter sein können. So wird ein überholtes Rollenbild zementiert, in dem es die natürliche Aufgabe der Frau ist, Kinder großzuziehen.

Eingereicht von: Katja Kulisch aus Coswig (Sachsen)

 

 

 

Vorschlag 2: „Prachtregion“ (Landratsamt Schmalkalden-Meiningen, Thüringen) "Prachtregion" (Landratsamt Schmalkalden-Meiningen,Thüringen)

Gerade jetzt während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen wird darüber diskutiert, dass Frauen im Sport viel öfter als ihre männlichen Kollegen unnötig sexualisiert werden. Auch in dieser – bereits vom Werberat gerügten – Werbung werden die Körper und nicht die sportlichen Leistungen der Volleyballerinnen in den Vordergrund gerückt. Die abgebildete Mannschaft des VfB Suhl spielt übrigens in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen und schloss die Saison 2018/2019 auf Platz 9 ab.

Das Logo jedoch ist so platziert, dass es den Fokus auf die Hintern der Sportlerinnen lenkt, also deren „Prachtregion“. Dadurch werden sie zu Sexobjekten degradiert. Unsere Jury ist der Ansicht, dass hier eine sexualisierte Körperzone – ohne erkennbaren Zusammenhang – dazu instrumentalisiert wird, Tourismus zu fördern.

Eingereicht von: Marina Melber aus Frankfurt am Main (Hessen), Karin Lühman aus Bielefeld (NRW)

 

 

 

Vorschlag 3: „Wir… kommen immer durch!!!“ (Rohr- und Kanalreinigung Schwanzer; Ampfing, Bayern) „Wir… kommen immer durch!!!“ (Rohr- und Kanalreinigung Schwanzer, Ampfing/ Bayern)

Lieber Herr Schwanzer, für Ihren Namen können Sie natürlich nichts, wohl aber für die Gestaltung Ihres Firmenwagens: Die Frau kniet in suggestiver Pose mit der Hand im Schritt und dazu der Slogan „Wir… kommen immer durch!!!“. Das suggeriert, dass Frauen immer verfügbar sind, um bei ihnen „ein Rohr zu verlegen“. Die angebotenen Dienstleistungen sind im Schritt der Frau platziert. Sind im Genitalbereich der Frau etwa auch „Dienstleistungen“ zu erwarten?

Die beworbenen Leistungen haben absolut nichts mit der sexualisiert dargestellten Frau zu tun. Das ist für unsere Jury purer Sexismus.

Eingereicht von: Alexandra S.