Auch dieses Jahr war die Fahnenaktion zum internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ wieder ein voller Erfolg. Bereits zum 17. Mal wehten am 25. November tausende TERRE DES FEMMES (TDF)-Fahnen mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“ an diesem Aktionstag.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die auch dieses Jahr ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gesetzt haben und dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit getragen haben. Vielen Dank an alle Parteien, Botschaften, Institutionen, regierungsunabhängige Organisationen, Hochschulen, die TDF-Städte- und Hochschulgruppen und die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich in vielen Sprachen und an vielen Orten in Deutschland und der Welt solidarisch gegen Gewalt an Mädchen und Frauen gezeigt haben.
Verschiedenste Aktionen rund um den 25. November
Deutschlandweit fanden Veranstaltungen statt, die sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen. Das diesjährige Schwerpunktthema „Mädchen schützen! Weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam überwinden“ wurde in vielen Orten zum Anlass genommen, um über diese Menschenrechtsverletzung aufzuklären und zu sensibiisieren – die Landesbeauftragte für die Gleichstellung von Frauen und Männern des Landes Brandenburg, Monika von der Lippe, nahm es als Anlass, einen informativen Flyer zu gestalten.
Dank einer Initiative von Tobias Krämer schlossen sich in diesem Jahr auch erstmals verschiedene AkteurInnen in Volkach der Fahnenaktion an und verteilten Brötchentüten mit der Aufschrift „Gewalt gegen Frauen kommt uns nicht in die Tüte!“. „Wenn ich auch nur mit einem dieser 2000 Sticker einer betroffenen Frau helfen kann, bin ich glücklich“, so der 26-Jährige.
Die TDF-Fahne wehte auch in Kinshasa, (Kongo). Nancy Mbuakania von der Frauenrechtsorganisaiton AFACO (l'association des femmes actives du Congo – Verein der aktiven Frauen im Kongo), die Godula Kosack bei der Weltfrauenkonferenz in Nepal kennen gelernt hatte, setzte sie anlässlich einer Veranstaltung zum Gedenken einer Kongolesin, die in Indien von ihrem indischen Ehemann ermordet wurde. Nancy schreibt: „Meine Grüße an alle Frauen von TERRE DES FEMMES“.
In Düsseldorf fuhr während der Wochen um den 25.11. ein Bus der Rheinbahn AG durch die Straßen, der auf den wichtigen Aktionstag hinwies.
Außerdem wurden Filmvorführungen, Lesungen, Infoveranstaltungen, Gottesdienste, Selbstverteidigungskurse, Demonstrationen, Vorträge und Theatervorstellungen in zahlreichen weiteren Orten organisiert.
TERRE DES FEMMES zeigt Flagge
Viele der Veranstaltungen, die rund um den 25.11. stattfanden, wurden von Ehrenamtlichen, den Städte- und Hochschulgruppen, den Vorstandsfrauen und den Mitarbeiterinnen unterstützt oder sogar organisiert.
Die TDF Städtegruppe München informierte am 20.11. zu Gewalt an Frauen und der Arbeit von TDF. Die TDF Städtegruppe Hamburg hatte am 22.11. Autorin Zana Ramadani zu Gast und hisste die Fahne über den Dächern von Hamburg am Hamburger Rathaus. In Heidelberg organisierte die TDF Städtegruppe Heidelberg-Mannheim am 23.11. eine Lesung aus Cornelia Koepsell „Lauf weg, wenn Du kannst!“. Die TDF Hochschulgruppe Konstanz zeigte am 23.11. den Film „Jahrhundertfrauen“. Hamburger Städtegruppenkoordinatorin Heidemarie Grobe hielt auf der Frauennetzwerksitzung am 23.11. in Stade einen Vortrag zum Thema Genitalverstümmelung.
Mehr als 100 interessierte Frauen und Männer waren am 23.11. auf Einladung der Gleichstellungsstelle Mülheim an der Ruhr in das Jugendzentrum Stadtmitte gekommen, um den Vortrag der Frauenrechtlerin Dr. Necla Kelek über „Frauen, Sexualmoral und Männlichkeitsbilder im Islam“ zu hören. Nach dem Grußwort der Bürgermeisterin Margarete Wietelmann, gab die TDF Vorstandfrau zu Beginn ihres Referates, zum internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“, einen Überblick über die Statistik der von häuslicher Gewalt, weiblicher Genitalbeschneidung und anderen Formen der Gewalt an betroffenen Frauen weltweit.
Vor dem Brandenburger Tor forderte TDF mit einer Aktion am 23.11. „Mädchen schützen! Weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam überwinden“ mehr Schutz für von Gewalt betroffene Frauen und erinnert die Regierung an ihre menschenrechtliche Verpflichtung gegenüber schutzbedürftigen Frauen.
Neben AktivistInnen aus afrikanischen Communities zeigten auch einige Bundestagsabgeordneten ihre Solidarität: Elke Ferner, parlamentarische Staatssekretärin im BMFSFJ, Annette-Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Kordula Schulz-Asche, MdB Bündnis 90/Die Grünen, Leni Breymaier, MdB SPD, Margarete Bause, MdB, Bündnis 90/Die Grünen.
Nach der öffentlichkeitswirksamen Aktion fand die Abschlusskonferenz des CHANGE Plus Projekts statt. Die Schirrmherrin des CHANGE Plus Projekts, Rakiéta Poyga, Aktivistin im Kampf für Frauenrechte und gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) sowie Gründerin der TDF-Partnerorganisation Bangr Nooma war im November 2017 für eine Woche zu Besuch bei TDF in Berlin. Auf ihrer Tagesordnung standen neben der internen Arbeit mit TDF einige große öffentliche Events: Unter anderen war sie in Tübingen auf dem Filmfest FrauenWelten zu Gast und hisste mit TDF Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle am historischen Rathaus die Fahne.
TDF Vorstandsfrau Inge Bell klärte auf Einladung der Städtegruppe Konstanz am 24.11. zur Thematik „Menschenhandel – Moderne Sklaverei in Europa“ auf. Zum 25.11. richtete sie sich außerdem mit einer Videobotschaft an die Öffentlichkeit:
TDF Vorstandsfrau Necla Kelek war bei der Vera Fachstelle gegen Zwangsverheiratung und ehrbezogene Gewalt zu Gast und klärte mit einem Vortrag am 24.11. auf: Ein differenzierter Blick auf Rechtslage, Kindeswohl und Bedarfe. TDF Abteilungsleiterin Maja Wegener hisste in Charlottenburg-Wilmersdorf am 24.11. die Fahne.
Am 24. November 2017 hisste der Parlamentspräsident Ralf Wieland gemeinsam mit TDF Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Godula Kosack und dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ vor dem Abgeordnetenhaus.
Auch die Sprecherinnen für Frauen- und Gleichstellungspolitik Ines Schmidt (Linksfraktion) und Anja Kofbinger (Grünen-Fraktion) sowie weitere Abgeordnete schlossen sich der diesjährigen Fahnenaktion zum Thema „Mädchen schützen! Weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam überwinden“ an.
Ebenso hisste Godula Kosack gemeinsam mit dem SPD Generalsekretär Hubertus Heil und der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner gemeinsam die Fahne „frei leben – ohne Gewalt“ vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin.
Verschiedenste Aktionen organisierten TDF Aktivistinnen in Radolfzell am 25. und 26.11. – unter anderem eine Brötchentütenaktion und ein eine „Solidaritätssuppe“. In Düsseldorf luden Kunstschaffende gemeinsam mit der TDF Städtegruppe Düsseldorf am 25.11. in die Christuskirche ein, zu einem Abend mit Bildern, Objekten, Musik, Poesie und Kurzvorträgen. Die TDF Städtegruppe Leipzig klärte am 25.11. über Weibliche Genitalverstümmelung auf und zeigte einen Filmbeitrag zur Thematik.
Auch die TDF Städtegruppe Bremen hat am 25.11. am Dom auf das immer noch große Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht – weitere Frauengruppen waren ebenfalls aktiv: die "Frauen in Schwarz", die regelmäßig gegen Vergewaltigungen als Kriegsmittel protestieren, sowie Amnesty International. Vertreterinnen der TDF Städtegruppe Köln waren außerdem am 25.11. auf der Bonner Buchmesse Migration mit den TDF Veröffentlichungen und Themen vertreten.
Über 33 Organisationen konnte die TDF Städtegruppe Nürnberg gewinnen, sich am 25.11. solidarisch mit gewaltbetroffenen Frauen zu zeigen. Am 27.11. hisste Maja Wegener am Rathaus Kreuzberg die TDF Fahne „frei leben – ohne Gewalt“. Ehrenamtliche Projektkoordinatorin und Mitfrau Irma Bergknecht klärte die Öffentlichkeit am 28.11. bei der TDF Städtegruppe Marburg „Wir sind alle durchs Messer gegangen! Weibliche Genitalverstümmelung in DE“ auf.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten. Vielen Dank für die Unterstützung und das Engagement gegen Gewalt an Mädchen und Frauen.
Stand: 11/2017