TERRE DES FEMMES wehrt sich gegen versuchte Verleumdung zu einem Spendenbrief

Medienberichte über einen Spendenbrief von TERRE DES FEMMES verbreiten irreführende Informationen über unsere Arbeit. Vorgeworfen wird der Organisation, mit einem fiktiven Fall von einer bevorstehenden Genitalverstümmelung eines Mädchens (Mariam genannt) Spenden einzuwerben.

Vorstandsvorsitzende Irmingard Schewe-Gerigk stellt klar: „Wir würden niemals die privaten Daten eines akut bedrohten Mädchen der Öffentlichkeit preisgeben. Ein abgeschlossener Fall von 2012 stand Pate für die Beschreibung der Situation des Mädchens Mariam im Spendenbrief. Das Mädchen blieb unversehrt. Der geschilderte Fall steht zudem für eine Vielzahl von Gefährdeten, die wir mit unserer Arbeit durch die Beratungsstelle unterstützt haben – es waren über 100 in den letzten fünf Jahren. Mit dem Spendenbrief werben wir für diese Beratungsarbeit gegen weibliche Genitalverstümmelung, aber auch konkrete Aufklärungsprojekte in afrikanischen Communities wie das EU-Projekt CHANGE. Das Verwenden abgeschlossener Fälle ist bei der Arbeit mit von Gewalt Betroffenen absolut legitim. Wir bedauern es jedoch, es in diesem Brief nicht transparenter dargestellt zu haben.“

TERRE DES FEMMES arbeitet selbstverständlich im Einzelfall mit allen notwendigen Stellen wie Polizei und Jugendamt zusammen, um gefährdete Mädchen bestmöglich zu schützen. TERRE DES FEMMES ist in der Öffentlichkeit seit 1981 für das Engagement gegen und für die Aufklärung über weibliche Genitalverstümmelung bekannt. Der Verein ist in Netzwerken für die Überwindung von weiblicher Genitalverstümmelung integriert und unterstützt afrikanische AktivistInnen bei der Abschaffung dieser Praxis vor Ort. Die Arbeit von TERRE DES FEMMES ist nicht nur in Fachkreisen bekannt und geschätzt.

Über den Hergang der Debatte um den Spendenbrief ist TERRE DES FEMMES mehr als verwundert. „Der sogenannte Survivalexperte Rüdiger Nehberg scheint viel Energie aufgewendet und Kontakte aktiviert zu haben, unsere Arbeit öffentlich zu diffamieren“, so Schewe-Gerigk. Als von Herrn Nehberg Anfang Februar Rückfragen zur Fallschilderung kamen, reagierte der Verein sofort und nahm Kontakt zu Rüdiger Nehberg auf. Das Gespräch wurde bis heute von ihm verweigert. TERRE DES FEMMES muss daher den Schluss ziehen, dass es sich um eine geplante Aktion handelt. „Im Interesse der Betroffenen und Bedrohten von weiblicher Genitalverstümmelung ist diese Verhaltensweise sicherlich nicht. Das Untergraben der Glaubwürdigkeit von TERRE DES FEMMES kann verhindern, dass Betroffene sich kompetente Hilfe suchen und bedrohte Mädchen geschützt werden können,“ kritisiert Schewe-Gerigk.

Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Astrid Bracht, Pressereferentin, Tel. 030/40504699-25 oder per E-Mail an: presse@frauenrechte.de.

Pressemitteilung: Berlin, 13.03.2014

Nachtrag (19.03.2014)
Wir haben die Medien, die diese Berichte veröffentlicht haben, Spiegel, Die Welt und Hamburger Abendblatt, dazu aufgefordert, unsere Gegendarstellung zu drucken. Bislang sind sie leider dieser Aufforderung nicht nachgekommen.