Berlin. Häusliche Gewalt ist nicht nur ein Problem bei erwachsenen Menschen, sondern zunehmend auch unter Jugendlichen. So waren in Berlin 2011 nach polizeilichen Erkenntnissen in knapp 2.500 Fällen Jugendliche betroffen, als Mitleidende in Familien aber auch mit eigenen gewalttätigen Beziehungskonflikten. TERRE DES FEMMES widmet sich in dem Projekt „Liebe(r) ohne Gewalt – Prävention von Beziehungsgewalt unter Jugendlichen“ im Soldiner Kiez in Wedding dieser Problematik. Kernstück des zweijährigen Projektes sind Comic-Workshops, in denen Jugendlichen sich über das Zeichnen mit ihren eigenen Gewalterfahrungen auseinandersetzen. Die Workshops starten ab dem 3. Februar in Jugendeinrichtungen des Soldiner Kiezes.
„Es ist erschreckend, wie viele junge Menschen in ihren ersten Beziehungen Gewalt erfahren. Hier müssen wir ansetzen, damit sich diese Muster nicht fortsetzen. Denn wo fängt Gewalt an? Kontrolle der Kontakte im Mobiltelefon des/der Partner/in, Lesen von Kurzmitteilungen, ständige Kontrollanrufe und der Wunsch nach ständiger Erreichbarkeit können Gewaltformen sein, aber auch Cybermobbing also das gezielte Mobbing von Personen im Internet meist in Sozialen Netzwerken“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.
Die Comic-Workshops garantieren Jugendlichen einen leichten Einstieg in das schwierige Thema. Mädchen und Jungen lernen unter der Anleitung professioneller Comic-ZeichnerInnen zu zeichnen und damit ihre eigene Geschichte zu erzählen: über ihren Alltag, ihre Gefühle und ihre Liebe. Dabei erfahren sie durch eine Beraterin mehr über Themen wie Kontrolle und Zwang in Beziehungen und erarbeiten gemeinsam Perspektiven für gewaltfreie Liebesbeziehungen. Neben den Workshops machen verschiedene Materialien, wie z.B. eine Stofftasche mit einem Comic-Motiv, und dieser Clip auf das Thema unter Jugendlichen aufmerksam. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement durchgeführt, gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Mitteln der Europäischen Union gefördert.
Für Nachfragen und Interviews stehen wir gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an TERRE DES FEMMES, Astrid Bracht, Pressereferentin, Tel. 030/40504699-25 oder per E-Mail an: presse@frauenrechte.de.