5. Oktober

Internationaler Tag gegen Prostitution

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Prostitution am 5. Oktober:

TERRE DES FEMMES fordert: Keine Normalisierung von Prostitution als «Job wie jeder andere»

Wenn Mädchen und Jungen mit dem Bild aufwachsen, dass der Körper einer Frau gekauft werden kann, hebeln wir das Prinzip der Gleichberechtigung der Geschlechter ausDenn wie kann es noch „Nein heißt Nein“ heißen, wenn durch eine Geldtransaktion die Selbstbestimmung der Frau außer Kraft gesetzt ist?“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.  

TERRE DES FEMMES setzt sich seit Jahren für die Einführung des Nordischen Modells ein, bei dem ein Sexkaufverbot mit effektiven Ausstiegshilfen für Prostituierte einhergeht. Die Einführung wäre die beste Alternative zur bestehenden Gesetzgebung. Das Nordische Modell, das in vielen Ländern seit Jahren eingeführt ist, kriminalisiert nicht die Prostituierten, sondern die Sexkäufer und die Bordellbetreiber.

Forderungen zum Thema Prostitution:

  • die Einführung des Sexkaufverbots und Fokus auf die Ursachenbekämpfung der Prostitution
  • eine europaweit einheitliche Regelung: Deutschland soll es Schweden, Norwegen, Island und Frankreich gleich tun und das Sexkaufverbot einführen
  • das Verbot der Profitnahme durch Dritte, bis dahin aber eine strengere Überprüfung von Prostitutionsstätten, sowie klare Mindeststandards für Arbeitsbedingungen und Sicherheit der Prostituierten
  • eine Studie mit statistisch fundierten Zahlen zur Prostitution in Deutschland
  • den flächendeckenden Ausbau und die stabile Finanzierung von niederschwelligen Beratungsangeboten, Gesundheitsversorgung, und Ausstiegsberatung
  • den Frauen in der Prostitution einen Ausstieg durch alternative Verdienstmöglichkeiten zu eröffnen

 

Viktoria K., die viele Jahre in der Prostitution gelebt hat und nun bei TERRE DES FEMMES und beim Netzwerk Ella aktiv für das Nordische Modell kämpft, sagte TDF: „Man muss dafür sorgen, dass Freier nicht ihr Geld dafür ausgeben können, dass Menschenrechte verletzt werden.“

Viktoria K. berichtet in einem Interview von ihrer Zeit in der Prostitution, von Gewalt und permanenter Angst, und darüber, wie schwer es für viele Prostituierte ist, vorhandene Hilfsangebote zu nutzen. Sie fordert, dass Sexkäufer in den Fokus rücken. Fast alle Frauen in der Prostitution, die sie über die Jahre kennenlernte, haben von Sexkäufern Gewalt erfahren. Viele der Frauen sind Mütter. Einige von ihnen leben nicht mehr.
Lesen Sie hier das ganze Interview.

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