TERRE DES FEMMES Rhein-Main lädt ein zu einer Podiumsdiskussion: "Female Riots – Neue Formen des feministischen Protests"

Am 9. Mai 2014 veranstaltet die Städtegruppe Rhein-Main eine Podiumsdiskussion, bei der sich alles um neue feministische Protestformen drehen wird. Die Diskussion findet im Rahmen des Women of the World Festivals in Frankfurt statt, bei dem vier Tage lang verschiedene Musikerinnen auftreten werden. TERRE DES FEMMES Rhein-Main ist Kooperationspartnerin und liefert mit der Diskussion einen politischen Beitrag.


Inspiriert wurden die Mitfrauen der Städtegruppe Rhein-Main zu dieser Veranstaltung auch durch Fragen, die immer wieder Teil der eigenen internen Diskussionen wurden, so zum Beispiel zu folgenden Themen:Female riots, Veranstaltung der SG Rhein-Main

Femen: Kann das Herhalten von entblößten Brüsten als feministisch und dann noch als neue Protestform gegen patriarchalische Gesellschaftsstrukturen bezeichnet werden? Oder dienen Aktionen wie diese am Ende nur der weiteren Sexualisierung der Frauen?

Netzfeminismus: Welche neuen Formen von Feminismus entwickeln sich durch die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft? Wie und von wem werden diese Möglichkeiten des Protests bereits genutzt? Welche Rolle spielen hier die neuen sozialen Medien?

Queerfeminismus: Wie wird das Internet bereits für queerfeministische Interessen genutzt, welche Chancen ergeben sich hier in Zukunft?

Ziel der Veranstaltung ist es nicht, diese Fragen abschließend zu klären, sondern vielmehr soll sich ein Stimmungs- und Meinungsbild herauskristallisieren, das bereits errungene Erfolge genau wie noch zu bewältigende Aufgaben aufzeigt und hoffentlich auch einen Überblick über eben – genau – neue Formen des feministischen Protests geben wird.

 

An der Podiumsdiskussion nehmen teil:

  • Nils Pickert, freier Autor und Journalist, schreibt vor allem über Kinder- und Erziehungsfragen sowie Geschlechtergerechtigkeit. Er ist Mitstreiter von Pinkstinks und erlangte als ‚Mann im Rock‘ Berühmtheit.
  • Cia Torun, eine kurdische Schriftstellerin und Performancekünstlerin, beeindruckte im Herbst letzten Jahres mit einer Lesung der anderen Art auf dem Dach des Frankfurter Hauptbahnhofs. Mit entblößtem Oberkörper und begleitet von der Band The OhOhOhs trug sie Ausschnitte aus ihrem Buch „Motoren der Unschuld“ vor. Dabei geht es ihr auch um eine neue Körperlichkeit, darum zu hinterfragen, wie ein nackter Körper in der heutigen Zeit eine Provokation darstellen kann.
  • Ursula auf der Heide ist Stadtverordnete der Stadt Frankfurt am Main und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Grünen. Ihre politische Arbeit umfasst unter anderem den Kampf für einen geschlechtergerechten Haushalt, die Berücksichtigung von Genderaspekten in Stadtplanung und -entwicklung, sowie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
  • Navina, ihr Arbeitsfeld ist sexualisierte Gewalt gegen Frauen. In Zuge dessen war sie Mitstreiterin von SlutWalk in Hamburg und Mitgründerin von enter_the_gap, zwei Organisationen, die sich gegen Sexismus, sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungsmythen und für Selbstbestimmung in Bezug auf Geschlecht und Sexualität engagierten. Heute arbeitet Navina weiter zu diesem Thema und hält auch Vorträge, wie z.B. „Sexualisierte Gewalt in der radikalen Linke in Deutschland“.
  • Bettina Renfro hat Sinologie und ostasiatische Kunstgeschichte studiert. Seit 1997 engagiert sie sich für TERRE DES FEMMES. 2011 hat sie den Workshop „Sensibler Umgang mit weiblicher Genitalbeschneidung FGM/FGC" in Frankfurt mitorganisiert und moderiert. Dieser Workshop war die Initialzündung für die Ausbildung von health consultants für die Communities in Hessen, in denen von Genitalverstümmelung bedrohte Mädchen leben. Neben Veranstaltungsorganisation und Materialentwicklung zu Menschenrechtsthemen schreibt sie für den Blog der TERRE DES FEMMES Städtegruppe Rhein-Main.
  • Gunhild Mewes, Gründerin der Initiative für Gerechtigkeit bei sexueller Gewalt und Mitstreiterin der Initiative #ichhabenichtangezeigtweil, eine Website, die Frauen, die sexualisierte Gewalt erlitten haben, eine Plattform und damit eine Stimme geben soll, auf der sie sie anonym äußern können, warum sie die Übergriffe nicht angezeigt haben. Das Klima des Schweigens und der Tabus soll so durchbrochen werden. 

Die Veranstaltung wird moderiert von Petra Diebold von hr1.

Genauere Informationen zu Zeit und Ort der Veranstaltung finden Sie in unserem Terminkalender.