Roman
Orlanda Verlag, Berlin 2022, 172 Seiten, 18,00 €
In ihrem Roman „Die ungeduldigen Frauen“ erzählt Djaïli Amadou Amal die Geschichten von Ramla, Hindou und Safira – drei Frauen aus dem Norden Kameruns. Die Autorin, als Jugendliche selbst zwangsverheiratet, setzt sich mit ihrem 2012 gegründeten Verein „Femmes du Sahel“ für die Rechte von Frauen ein.
Auch ihr Roman ist eine Form des Widerstands: Die fiktiven Geschichten, beruhend auf wahren Begebenheiten, schaffen einen Einblick in die unterschiedlichen Formen von Gewalt an Frauen. Sie handeln von Zwangsheirat, häuslicher Gewalt und Polygamie – von Verzweiflung, Frustration und Wut. Jede Geschichte steht für sich und doch sind sie miteinander verbunden.
Die 17-jährige Ramla wird gezwungen, mit Alhadji, der viel älter als sie und bereits verheiratet ist, eine Ehe zu schließen. Eigentlich war sie bereits mit ihrem Freund Aminou verlobt und träumt davon, mit ihm nach Tunesien zu ziehen und dort Apothekerin zu werden. Doch die Eltern entscheiden sich für Alhadji, den wichtigsten Mann der Stadt, der sich mit der jungen, schönen und gebildeten Frau schmücken will. Vergeblich versucht die tieftraurige Ramla ihre Eltern umzustimmen.
Safira, die erste Frau von Alhadji, ist entsetzt, als sie von der Heirat ihres Ehemannes mit einer Zweitfrau erfährt. Wird ihr Mann jetzt sie und ihre Kinder vernachlässigen? Safira würde alles dafür tun, um ihre Rivalin aus ihrem Leben zu verbannen.