Bangr Nooma, Burkina Faso – Schutz vor Genitalverstümmelung

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„Frauen müssen in jeder Hinsicht und besonders gegen traditionelle schädliche Praktiken gestärkt werden, damit sie mehr Selbstbewusstsein erlangen und eigenständig entscheiden können. Nur so werden wir auch die weibliche Genital­verstümmelung eines Tages besiegen. Dafür machen wir uns stark.“ Rakieta Poyga, Gründerin und Leiterin von Bangr Nooma. Foto: © Alexander GonschiorRakieta Poyga, Gründerin der Association Bangr Nooma.
Foto: © Alexander Gonschior

„Frauen müssen in jeder Hinsicht und besonders gegen traditionelle schädliche Praktiken gestärkt werden, damit sie mehr Selbstbewusstsein erlangen und eigenständig entscheiden können. Nur so werden wir auch die weibliche Genital­verstümmelung eines Tages besiegen. Dafür machen wir uns stark.“
Rakieta Poyga.

Projektgebiete:
Drei Provinzen im Königreich Mossi: Kadiogo, Sanmatenga und Nahouri sowie in Bezirken der Hauptstadt Ouagadougou mit umliegenden Wohnvierteln und Dörfern, Burkina Faso

Wird von TDF unterstützt seit: 1998

Zielgruppe: Dorfchefs, Religionsführer, LehrerInnen, ehemalige Beschneiderinnen etc., von FGM betroffene und bedrohte Mädchen sowie die gesamte Bevölkerung  
 
Projektaktivitäten:

  • Gezielte Aufklärungsarbeit und Sensibilisierungskampagnen zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung
  • Schulung der MitarbeiterInnen für die Kampagnenarbeit (Animateur/Animatrice)
  • Bildungsarbeit mit dem Ziel der Bewusstseinsveränderung hin zur Ächtung von FGM
  • Einrichtung von Dorfkomitees zum Schutz bedrohter Mädchen
  • Hilfe für Betroffene durch Notoperationen
  • Vergabe von Mikrokrediten für (ehemalige) Beschneiderinnen zur Förderung der beruflichen Umorientierung
  • Ein Gewaltschutzzentrum bietet Mädchen und Frauen, die von jeglicher Art von Gewalt bedroht oder betroffen sind, Unterstützung sowie psychologische und juristische Beratung. Die organisierten Gesprächskreise in den Dorfgemeinschaften sowie Hausbesuche geben den Frauen die Möglichkeit sich über FGM und ihre persönlichen Erfahrungen, aber auch über andere Sorgen und Probleme, die sie im Alltag belasten, auszutauschen.

Projektgründerin/Leiterin: Rakieta Poyga

Kontakt: TERRE DES FEMMES-Referat Internationale Zusammenarbeit (rl-iz@frauenrechte.de)

Projektflyer: Informationsflyer Bangr Nooma (PDF-Datei)

Factsheet: Komprimierte Fakten zu Frauenrechten in Burkina Faso (PDF-Datei)

Hintergründe und Projektbeschreibung

FGM in Burkina Faso

Quelle: Ruslan Olinchuk - Fotolia.comBurkina Faso gehört mit zu den ärmsten Ländern der Welt, im Jahr 2021 lag es im Human Development Index auf Platz 184 von 191. In der jüngeren Vergangenheit hat es wiederholt einen der letzten Plätze der Rangliste eingenommen. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Rund zwei Drittel der burkinischen Frauen können nicht lesen und schreiben.

Gleichzeitig wird das Land seit Jahren von dschihadistischem Terror und politischen Unruhen erschüttert. Anfang 2022 putschte das Militär die bisherige zivile Regierung aus dem Amt, weniger als neun Monate später folgte der nächste Staatsstreich – die Rückkehr zu stabilen demokratischen Strukturen bleibt weit entfernt. Rund 40 Prozent des Staatsgebiets werden von extremistischen Gruppierungen kontrolliert, und inzwischen sind über 1,9 Millionen Menschen innerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Mädchen und Frauen werden von der allgegenwärtigen Gewalt besonders hart getroffen.

FGM in Burkina Faso

Nach Angaben von UNICEF sind im westafrikanischen Burkina Faso ca. 76 Prozent aller Mädchen und Frauen im Alter von 15-49 Jahren von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen (engl. Female Genital Mutilation: FGM). Ihnen wird meist ohne Narkose und unter unhygienischen Bedingungen die Klitoris entfernt. In vielen Fällen werden zusätzlich die inneren sowie die äußeren Schamlippen teilweise oder vollständig abgetrennt (Exzision). Viele der betroffenen Mädchen und Frauen leiden ein Leben lang unter Schmerzen, verursacht durch Fistelbildungen, Verwachsungen oder Infektionserkrankungen. Auch die psychische Gesundheit der Frauen leidet oft nachträglich unter der Genitalverstümmelung. Nicht selten verbluten Mädchen bei der Prozedur. Bei Schwangerschaften und Geburten kommt es häufig zu lebensgefährlichen Komplikationen für Mutter und Kind.

Genitalverstümmelung ist in Burkina Faso seit 1996 gesetzlich verboten und das Gesetz gehört zu den härtesten in Afrika. Laut Gesetz No. 043/96/ADP werden BeschneiderInnen mit bis zu drei Jahren Haft und Geldstrafen bis zu 10.000 US-Dollar zur Rechenschaft gezogen. Die 2018 aktualisierte Version des Strafgesetzbuches stellt die öffentliche Befürwortung der weiblichen Genitalverstümmelung in offiziellen Reden, religiösen Zeremonien oder schriftlichen Aufrufen stringent unter Strafe. Trotz all dieser Initiativen wird Genitalverstümmelung dennoch weiterhin praktiziert.

Auch internationale Rechtsgrundlagen, welche Genitalverstümmelung als Menschenrechtsverletzung verurteilen, wie beispielsweise die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948), das UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (1979) und die Kinderrechtskonvention (1989) wurden von Burkina Faso ratifiziert. Ein großes Problem in der Umsetzung besteht jedoch darin, dass Gewohnheitsrecht, sowie kulturelle und traditionelle Praktiken in der Gesellschaft immer noch hohes Ansehen genießen. Hinzu kommt, dass vermehrt sehr junge Mädchen beschnitten werden. Denn die Beschneidung gilt vielerorts als Voraussetzung für eine Heirat. Religionsführer, Dorfchefs sowie die Beschneiderinnen selbst vertreten die Praktik von FGM und genießen hohes Ansehen innerhalb ihrer Dorfgemeinschaft, was die Arbeit von Bangr Nooma umso wichtiger macht.

Bangr Nooma - "Es gibt nichts Besseres als Wissen"

MitarbeiterInnen von ABN, die für die Aufklärungsarbeit zuständig sind (Animatrices/Animateurs). Foto: © TERRE DES FEMMESMitarbeiterInnen von ABN, die für die Aufklärungsarbeit zuständig sind (Animatrices/Animateurs). Foto: © TERRE DES FEMMES

Seit über 20 Jahren setzen sich Rakieta Poyga, die Gründerin und Leiterin der Assocation Bangr Nooma (ABN) sowie ihre MitarbeiterInnen für ein Ende der weiblichen Genitalverstümmelung in Burkina Faso ein. Sie arbeiten in den Provinzen Sanmatenga im Norden Zentralburkinas, in Nahouri im Süden des Landes, in Bezirken der Hauptstadt Ouagadougou sowie in umliegenden Wohnvierteln und Dörfern. Bangr Nooma bedeutet soviel wie "Es gibt nichts Besseres als Wissen". Die Organisation wurde 2001 offiziell als gemeinnützige Organisation anerkannt und zählt inzwischen etwa 300 ehrenamtliche Mitglieder und Aktive.

Die Organisation vertritt einen ganzheitlichen Ansatz und bezieht die gesamte Bevölkerung eines Viertels oder Dorfs in die Sensibilisierungskampagnen ein. Eine Kampagne dauert in der Regel mehrere Jahre. Dazu bildet ABN Animatricen und Animateure aus, die mit den Menschen über das tabuisierte Thema der Genitalverstümmelung sprechen und über die negativen Folgen der Praktik informieren. Ein Schwerpunkt liegt in der Schulung und Fortbildung lokal einflussreicher Personen, die als MultiplikatorInnen fungieren. Dazu gehören neben den Dorfchefs, Religionsführern, LehrerInnen, PolizistInnen, VertreterInnen von Frauenorganisationen und traditionellen Hebammen vor allem auch die ehemaligen Beschneiderinnen.

Die Organisation bietet außerdem medizinische Unterstützung in Form von Notoperationen für von FGM betroffene Frauen an.

2015 errichtete ABN außerdem ein Gewaltschutzzentrum in dem Mädchen und Frauen, die von jeglicher Form von Gewalt bedroht oder betroffen sind, Zuflucht suchen können und umfassende Unterstützung erhalten. Angesichts der immer prekärer werdenden Sicherheitslage wenden sich auch mehr und mehr binnenvertriebene Frauen hilfesuchend an ABN.

 

Projektaktivitäten von Bangr Nooma

Die Aufklärungskampagnen von ABN verlaufen in drei Phasen:

  1.                                Bangr Nooma klärt über FGM und die Gefahren der schädlichen Praktik auf. Foto: © ABN Bangr Nooma versucht die Dorfchefs für ihre Aktivitäten zu gewinnen. Stehen diese dem Anliegen NEIN zu FGM offen gegenüber, dann wählen sie eine geeignete Frau und einen geeigneten Mann aus dem Dorf aus, die zur Animatrice bzw. zum Animateur für die Aufklärungsarbeit und –kampagnen ausgebildet werden.
  2. Zunächst liegt der Schwerpunkt auf der Sensibilisierung von lokal einflussreichen Personen wie LehrerInnen, Polizisten, traditionellen Hebammen und Beschneiderinnen.
  3. In einer weiteren Phase der Aufklärungsarbeit wird letztendlich die gesamte Bevölkerung als Zielgruppe anvisiert, um sie davon zu überzeugen, dass ein NEIN zu FGM notwendig ist. Durch kontinuierliche Gespräche wird versucht, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Diskussionsrunden zu FGM werden angeleitet und durch Filme, Theatersketche oder andere Sensibilisierungstechniken ergänzt. Am Ende der Kampagnenarbeit wird ein Dorfkomitee eingerichtet, welches die Verantwortung dafür übernimmt, gefährdete Mädchen in ihrer Dorfgemeinschaft zu schützen. Das Dorfkomitee wird während einer Zeremonie zum Kampagnenabschluss eingesetzt. Dies ist eine große Dorfversammlung, bei der alle wichtigen Dorfchefs, Dorfkönige, Traditionshüter und Religionsführer, ehemalige Beschneiderinnen, PräsidentInnen von lokalen Gruppierungen etc. das NEIN zu FGM als neue soziale Norm deklarieren. Die Zeremonie wird durch das feierliche „Begräbnis“ von Beschneidungswerkzeugen symbolisch untermauert.

Danach ist das eingesetzte Dorfkomitee für die Umsetzung des NEIN zu FGM verantwortlich. Die ehemaligen Beschneiderinnen spielen hier eine entscheidende Rolle, erfahren sie doch von geplanten Beschneidungen und können diese zur Anzeige bringen. Da mittlerweile immer häufiger Mädchen im Babyalter beschnitten werden, sorgen die Dorfkomitees besonders für den Schutz von neugeborenen Mädchen. Gemeinsam mit den Dorfkomitees vertieft ABN die Aktivitäten und macht regelmäßige Monitoring-Besuche, um einen nachhaltigen Erfolg der Aufklärungsarbeit zu gewährleisten. Danach arbeiten die Komitees unabhängig und führen die Arbeit eigenständig fort.

Unterstützung für medizinische Notoperationen

Aufgrund der weiblichen Genitalverstümmelung leiden viele Mädchen und Frauen unter schweren medizinischen Folgeschäden. Es kann zu Wucherungen, Verwachsungen oder zu schlimmen Fistelbildungen kommen (z.B. Vesico-Vaginal Fistulae). Mädchen und Frauen, die Opfer von FGM geworden sind und deshalb unter starken Schmerzen leiden, kann durch medizinische Eingriffe geholfen werden.

Immer öfter kommen Eltern auf ABN zu. Sie haben ihre Töchter genitalverstümmeln lassen und wussten nicht, dass sie ihnen damit großen Schaden zugefügt haben. Erst deren leidvolle Schmerzen machen ihnen dies bewusst. Sie nehmen Kontakt mit Bangr Nooma auf und bitten um medizinische Notoperationen. ABN ist vernetzt mit Prof. Dr. Akotionga, der solche Operationen an von FGM betroffenen Mädchen und Frauen durchführt und auch junge ÄrztInnen ausbildet. Bangr Nooma stellt den Kontakt her und begleitet sie zu den medizinischen Eingriffen. Um die ehrenamtliche Tätigkeit von Prof. Akotionga zu unterstützen, hat die Städtegruppe Nürnberg 2015/2016 von zwei unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen wertvolle Sachspenden in Form von OP-Instrumenten bekommen.

Das CAECF (Gewaltschutzzentrum)

Bild 2 ABN ZentrumIm Gewaltschutzzentrum finden hilfesuchende Mädchen und Frauen eine sichere Anlaufstelle. Foto: © TERRE DES FEMMESDas Gewaltschutzzentrum CAECF (Centre d’Accueil, d’Ecoute et de Conseils pour les Femmes et les Filles) bietet Betreuung für Mädchen und Frauen, die Gewalt erfahren haben oder davon bedroht sind. Dies kann jegliche Form von Gewalt sein (psychologische, verbale, physische, sexuelle, wirtschaftliche). Neben psychologischer und juristischer Beratung beteiligt sich das Zentrum außerdem aktiv an dem übergeordneten Ziel der Organisation: Dem Ende der weiblichen Genitalverstümmelung! Durch Gesprächskreise und Hausbesuche kommen die Animatricen und Animateure mit den Frauen in Kontakt und bieten ihnen so die Gelegenheit sich über FGM, aber auch über generelle Probleme, die sie belasten, auszutauschen. Die Aktivitäten des CAECF zeigen, dass Mädchen und Frauen in Burkina Faso vor allem durch finanzielle Sorgen und eine prekäre wirtschaftliche Situation stark belastet sind. Viele Frauen fragten ABN, wieso nicht mehr finanzielle oder materielle Unterstützung geleistet werden kann, denn sie bräuchten genau diese, um sich weiterzubilden und selbst versorgen zu können.

Erfolge des Projekts

Das Projektbüro von Bangr Nooma, welches mit Hilfe von TERRE DES FEMMES aufgebaut wurde, besteht seit 2005. Es ist eine wichtige Anlaufstelle für Mädchen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Dort finden Mädchen, die vor einer drohenden Genitalverstümmelung fliehen, Beratung und Schutz. Für Frauen, die als Folge weiblicher Genitalverstümmelung unter massiven gesundheitlichen Problemen leiden, ermöglicht Bangr Nooma mit Unterstützung des Arztes Prof. Akotionga ca. 15-20 mal im Jahr Operationen für notleidende Mädchen und Frauen. In dieser Situation ist die Arbeit der Organisation unerlässlich und nicht mehr wegzudenken. Leider nimmt auch die Zahl der Binnenvertriebenen zu, da diese vor dem Terror zu Hause flüchten müssen. Auch diese Mädchen und Frauen sind auf Hilfe angewiesen.

Im Projektgebäude von ABN werden die Animatricen und Animateure regelmäßig fortgebildet. So bleiben sie in der Lage, die Menschen auf den Dörfern über Jahre hinweg immer wieder zu besuchen und nachhaltig dafür zu sorgen, dass nicht wieder heimlich Mädchen beschnitten werden. Einen wichtigen Beitrag hierzu leisten die ehemaligen Beschneiderinnen, die sich mit Hilfe von Kleinkrediten durch Bangr Nooma eine neue Existenz aufbauen konnten und sich danach in die Arbeit von ABN einbringen.

Frau Safiata Zongo aus Ouagadougou war 51 Jahre alt, als Prof. Akotionga und ABN ihr im Jahr 2014 mit einer Notoperation helfen konnten. In einem Interview mit TERRE DES FEMMES hat sie stolz davon berichtet (Juni 2015).

Bangr Nooma konnte mit Hilfe der kontinuierlichen Unterstützung durch TERRE DES FEMMES ein Umdenken bei vielen Menschen bewirken.

Frau Safiata Zongo. Foto: © TERRE DES FEMMESFrau Safiata Zongo. Foto: © TERRE DES FEMMES

  • FGM ist kein Tabuthema mehr, die Gesellschaft ist allgemein aufgeklärter und informierter über die Folgen von FGM.
  • Insgesamt erreichte die Organisation bislang über eine Millionen Menschen in Burkina Faso. Seit der Gründung von ABN konnten nachweislich unzählige Mädchen vor Genitalverstümmelung bewahrt werden.
  • In mehr als 1000 Dörfern gibt es Komitees gegen die Praktik von FGM.
  • Etwa 400 Beschneiderinnen und ihre Assistentinnen sowie Frauengruppierungen haben Kleinkredite bekommen, die Mehrzahl davon hat sich eine neue Existenz aufgebaut. Rund 180 von ihnen sind nun gemeinsam mit ABN aktiv im Kampf gegen FGM.
  • Im Gewaltschutzzentrum CAECF finden monatlich ca. 10-25 Mädchen und Frauen Notunterkunft, rechtliche Beratung und psychologische Hilfe. Zunehmend werden auch Binnengeflüchtete unterstützt, die vor dem Terror zu Hause flüchten.
  • Durch Aufklärungsarbeit im schulischen Milieu konnten bereits mehr als 140 Schulkomitees eingerichtet werden, die sich für das Thema Gewaltschutz für Mädchen an ihrer Schule engagieren.
  • In über 35 Radiosendungen wurde das Thema Gewalt gegen Frauen durch die CAECF-Mitarbeiterinnen unter spezifischen Aspekten auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Die Radiosendungen erreichen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung.
  • Darüber hinaus betreibt ABN durch öffentliche Informationsveranstaltungen und Hausbesuche Aufklärungsarbeit zu FGM und anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt. Allein im ersten Halbjahr 2022 konnten so 1.245 Menschen erreicht werden.
  • Immer mehr Dorfchefs, traditionelle und religiöse Führer sowie die Bevölkerung selbst stehen überzeugt zu einem „Nein zu FGM“.
  • Durch gezielte Lobbyarbeit von burkinischen Frauenorganisationen (u.a. ABN) und in Kooperation mit dem Frauenministerium ist es im September 2015 erstmalig zur Verabschiedung eines Gewaltschutzgesetzes für Mädchen und Frauen gekommen. Ein Meilenstein für die Frauenrechte in Burkina Faso!
  • In der Region, in der ABN aktiv ist (Ouagadougou, Saaba und umliegende Dörfer), sind 36 Prozent aller Frauen von FGM betroffen. Über 90 Prozent der Menschen in dieser Region wissen über die Folgen von FGM Bescheid. Im Vergleich: In Burkina Faso sind insgesamt 76 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren betroffen. Die Aufklärungsarbeit wirkt sich somit positiv aus und wirkt nachhaltig.

 

 

Aktiv werden & Spenden

Abgabe von Kleidern und Esswaren während der Corona Pandemie an bedürftige Frauen (2020). Foto: © TERRE DES FEMMES Abgabe von Kleidern und Esswaren während der Corona Pandemie an bedürftige Frauen (2020). Foto: © TERRE DES FEMMESAuch in Zukunft benötigt Bangr Nooma finanzielle Unterstützung für:

  • Sensibilisierungs- und Aufklärungskampagnen in weiteren Dörfern des Einzugsgebietes von ABN,
  • Seminare und Schulungen vor allem für die Animatricen/Animateure von ABN, aber auch für die Beschneiderinnen, LehrerInnen und Aktiven in den Dorfkomitees,
  • die Finanzierung von Fahrrädern und Mopeds für die Animateure/Animatricen sowie deren Aufwandsentschädigungen,
  • Filmvorführungen sowie Auftritte von Theater- und Musikgruppen zur Unterstützung der Kampagnen,
  • die Vergabe von Kleinkrediten für die ehemaligen Beschneiderinnen, damit sie sich alternative Einkommensquellen schaffen können,
  • die Finanzierung des Krankenhausaufenthaltes und der Medikamente für die Notoperationen für betroffene Frauen mit gesundheitlichen Problemen,
  • den Betrieb des Gewaltschutzzentrums CAECF, um hilfesuchenden Frauen Notunterkunft, rechtliche Beratung und psychologische Hilfe zu bieten.

UNTERSTÜTZEN AUCH SIE DIE ARBEIT DER ASSOCIATION BANGR NOOMA GEGEN GENITALVERSTÜMMELUNG AN FRAUEN UND MÄDCHEN!

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Weitere Informationen

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Hintergrundinformationen

Gewaltschutzgesetz für Mädchen und Frauen in Burkina Faso (PDF-Datei)

Weitere Informationen erhalten Sie bei

TERRE DES FEMMES e.V.
Brunnenstr. 128, 13355 Berlin
Tel: 030 - 40 50 46 99-0
E-Mail: Kontaktformular